NS-„Euthanasie“ in Franken
Die Erlanger Heil- und Pflegeanstalt war in der NS-Zeit Ort von „Euthanasie“-Verbrechen. Von hier aus wurden über 900 behinderte und psychisch kranke Menschen in Tötungsanstalten gebracht, viele Hundert weitere wurden in den späteren Kriegsjahren Opfer der sogenannten „Hungerkost“ und der strukturellen Vernachlässigung. Für die Erlanger Anstalt waren drei Gegebenheiten spezifisch: ihre Funktion als Zwischenanstalt, ihre Lage inmitten der Stadt und die enge strukturelle Verbindung zur Erlanger Universitätspsychiatrie – die Geschehnisse waren sichtbar für die Stadtgesellschaft und die Beschäftigten und Angehörigen der Universität Erlangen.
Der vorliegende Band präsentiert die ersten Ergebnisse eines mehrjährigen gemeinsamen Forschungsprojekts des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg und des Stadtarchivs Erlangen. Auf der Basis systematischer Erhebung größtenteils bislang nicht ausgewerteter Archivquellen werden die Ereignisse hinter den Anstaltsmauern in ihrem medizinischen, kommunalen und öffentlichen Kontext dargestellt und analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Opfern, die über das jeweilige Einzelschicksal hinaus auch gruppenbiographische Merkmale aufweisen.
Philipp Rauh ist Wissenschaftler am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in München und arbeitet an einem Projekt über »NS-Hirnforschung an Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft«.
Sabrina Freund ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Dorothea Rettig ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtarchiv Erlangen.
Susanne Ude-Koeller ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Marion Voggenreiter ist freie Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Karl-Heinz Leven hat den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin inne und ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Seuchengeschichte sowie Medizin und Krieg.
Dr. Hans-Georg Hofer ist Professor für Geschichte und Theorie der Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Erscheinungsdatum | 22.08.2024 |
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Reihe/Serie | Perspektiven der Medizingeschichte | Band 003 |
Co-Autor | Markus Wahl, Robert Davidson, Maximilian Vitzthum, Juliane Engelich, Philipp Rauh |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Hans-Georg Hofer, Karl-Heinz Leven |
Zusatzinfo | mit 90 meist farb. Abb. |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 235 mm |
Gewicht | 924 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | "Aktion T4" • Erlanger Universitätspsychatrie • "Euthanasie" • "Hungerkost" • Medizingeschichte des Nationalsozialismus |
ISBN-10 | 3-412-52969-9 / 3412529699 |
ISBN-13 | 978-3-412-52969-7 / 9783412529697 |
Zustand | Neuware |
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