Die Symbolischen Formen der Gegenwart (eBook)
456 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-4328-1 (ISBN)
Der Autor Michael Polaschek -jetzt im Ruhestand- war mit entsprechenden Staatsprüfungen an Gesamtschulen in den Fächern Geschichte/ Politik und Naturwissenschaften an Gesamtschulen tätig. Seit den 70er Jahren ist er mit Karl Müller wegen der gemeinsamen Aktivität in der Friedensbewegung befreundet. Seitdem besteht Austausch hinsichtlich möglicherweise gemeinsamer Anschauungs- und Denkformen.
3.Symbolische Formen:
Man könnte zusammenfassend sagen: der Symbol-Begriff wird hier weniger im Sinne von „Allegorie“ gesehen, sondern als „Strukturierung“, eher als etwas, das für einen Zusammenhang stehe -etwa eine Symbolhandlung, die für weitere Ähnliches stehen könne; der Begriff wird auch nicht (im Unterschied auch zu Allegorie) im Sinne verschiedener Konkretionen (im Sinne von Zeichen) gebraucht... Mit den in den Kapiteln aufgeführten Inhalten sind einige Beispiele, Grundlagen für die Erklärung angegeben (zB. mythisches Symbol: Anschauung von Ursprung mit dem Inhalt: Auferstehung, die Personen -Heroisierungen usw. (s.u.). In der zur Zeit diskutierten Frage ist sogar ein Formen-Konflikt enthalten-nämlich ob und inwiefern man durch Handels-Verweigerungen gegenüber Russland den Krieg beeinflussen solle/könne- also zwei Symbolformen: Lebensausdruck: Kampf /Gewalt und eine sog. Anschauungsform: hier: Zurückhalten eines Tauschobjektes ...( März/ April 2022- findenden Gaslieferungen statt?). Diese Formen-Inhalte scheinen sich nicht zu entsprechen, sind verschiedenen Sinnzusammenhängen zugehörig. Es handelt sich um Inhalte nicht verwandter Strukturen: das Töten und ein Tauschhandel-Stopp gehören unterschiedlichen „Formen“ an; dagegen „passen“ die Waffen-Lieferungen (auch, wenn sie bezahlt würden) klar „ins Thema“-in dieselbe Form der Lebens-Formen (....). Offensichtlich bedient man sich zum Weltverständnis Ordnungs- und Wahrnehmungsbegriffe, also Strukturierungen/ Formen.
E.Cassirer hat den Fachbereichen (zB. Kunst, My thos, Technik, Sprache, Politik, Naturwissenschaften....) diese „Formen“ hinsichtlich „Substanzen“ und „Funktionen“ (als Kriterien) zugeordnet. Weiteres über die Formen: Kultur sei ein System von Handlungen -ausgehend von Fragestellungen des Sinnes und der Bedeutung; der Begriff der „symbolischen Form“ leite sich bei E.Cassires darum zunächst aus der vordringlichen Absicht des allseitigen Weltverstehens her -„in aller Vielgestaltigkeit... und innerer Unterschiedlichkeit seiner Äußerungen“ (vgl.a.73,16-- nach Bevc, 57); eine passive Welt der bloßen Eindrücke, in denen der Geist zunächst befangen scheint, sei zu einer Welt des Ausdrucks umzubilden (vgl.a. 66,12--lt 57); symbolische Formen sind zunächst Formen des Ausdrucks zur Erfassung der Welt (wie ein „Ariadnefaden“, der durchs Labyrinth führe -ebda,s.57); zu wirklichen Ergebnissen über den Charakter der Natur könnten wir anders nicht gelangen angesichts riesiger zusammenhangsloser Wissens-und Datenmengen; das Weltverstehen bedürfe dabei verschiedener Formen des Erfassens; wichtig dabei sei, dass keine in die andere aufgehen dürfe, Auffassungen konstituiere, die sich vermischen, dh. eigene „Bedeutung“ behielten (vgl. Begriff „Widerspruch“ -s.zB. Krieg-Handel--vgl.a. 66,9--57).
Das menschliche Wirken in den Vielgestaltigkeiten und Äußerungen bedürfe des Werkzeugs der symbolischen Form dessen Substanzen/Wesen zu bestimmen seien: zum „Symbolbewußtsein“ führen Sprache, Vorstellungen; ebenso seien Phantasie, Glaube, Fühlen „Schlüssel“ zum Menschen und dessen Weltverstehen; zwischen dem anfänglichen „Merken“ (Phantasie-Reize!....) und dem schließlichen „Wirken“ befände sich ein Symbolsystem--man lebe in einem „symbolischen Universum“, das sich in Form eines Symbol“netzes“ vor das Wirken bzw. ...die Wirklichkeit schöbe (vgl.57). Es käme zunächst weniger auf das rein wissenschaftliche Erkennen an, sondern auf das Begreifen der verschiedenen Richtungen des Weltverstehens und Erkennen der Symbolformen; darin sei eine Aktivität des Geistes enthalten; das Betrachtete unterliege „geistigen Formungen“; die symbolischen Formen besäßen je eine ihnen spezifisch zukommende „Modalität“, die allen ihren Einzelgebilden gewissermaßen eine gemeinsame Tönung gibt, eine Definition des Begriffes sei daher: unter eine symbolische Form soll jede Energie des Geistes verstanden werden, durch welche ein geistiger Bedeutungsgehalt an ein konkretes sinnliches Zeichen geknüpft und diesem Zeichen innerlich zugeneigt wird (vgl.73, bei 57)....Die Zeichen seien Akte der sprachlichen, mythischen oder logisch-theoretischen Apperzeption; sie hätten „primäre bedeutungsgebende Funktion“, „symbolische Prägnanz“; die symbolischen Formen lebten in „eigentümlichen Bildwelten -wo sich nicht ein empirisch Gegebenes einfach widerspiegele- sondern:... die sie vielmehr nach eigenem selbständigen Prinzip hervorbringen; dies sei universal auf alle beliebige Gegenstände anwendbar (vgl. 66,9); als Beispiel könnte der Handel des Herakles mit Atlas stehen: die Arbeit (Tragen des Himmelgewölbes) überließ Herakles dem Atlas; er hatte ihn angelogen, wollte nur schnell Nahrung besorgen; (die Nahrung war auch noch „wertvoll“;) Herakles bot sie dann an, obwohl Atlas jetzt -wegen der Arbeit- nicht essen konnte .. Wir sind einem Bild (das schwere Tragen) „innerlich zugeneigt“, es hat „Bedeutung gebende Funktion“ -es steht für eine „symbolische Form“ (Leben) --dabei wird hin-und her gehandelt, betrogen, ausgebeutet-eine weitere Form. Wenn man den Ausbeutungs-Aspekt ausweitet, dann könnten viele weiteren Aspekte ausgedrückt werden (zB. der zur Verfügung stehende Lohn--auch das Überreden in trügerischer Weise- und: auch mit zB. Boykott (Widerstand) „passen“ in diese Form weitere Inhalte.
Ähnlich wäre zB. die -ebenfalls aus dem Mythos stammende- Form der Bemühungen des Sisyphos, „nach oben“ zu kommen. Weitere mythische Formen, denen wir häufig zugewandt sind, werden in den Mythen des Dionysos, Ödipus, Aphrodite, Medusa usw... angesprochen (s.a.).
„Prägnanz“:
Das Urphänomen „Prägnanz“ könne nicht „abgeleitet“ werden, sondern sei als „Apriori“ aus sich selbst beglaubigt; dh., dass die Wahrnehmung bereits einen „Richtungscharakter“ einschließe und „Form bilde“, zu einer Form „runde“; Sinnliches fasse einen Sinn in sich -könne zwar verschieden gedeutet werden, stelle aber für das Bewußtsein in selbständiger Bestimmung die symbolische Prägnanz; induktiv ausgedrückt: ohne diese könnten sich nicht die Scheidung Objekt-Subjekt bzw. die Einheit „Gegenstand“ gegenüber der Einheit „Selbst“ ergeben (vgl. 67, 274). Diese prinzipielle Notwendigkeit der Prägnanz hat auch Bedeutung für die Inhalte der Formen, denn ein Objekt muss -induktiv betrachtet- „selbst“-tätig geprägt worden sein (man könnte es auch als „Selbstoffenbarung des Geistes“ bezeichnen -s.u., Formen-„Zuweisung“ , a priori- Tätigkeit, o.Ä.).
„Phänomenologie“...:
An der Stelle sei auch auf den „Versuch“ hingewiesen, die Philosophie der Symbolischen Formen „als eine orignäre Phänomenologie der Wahrnehmung auszulegen“ (vgl.73,37). Mit „Phänomenologie“ wird das deskriptive Vorgehen in der Wissenschaft bezeichnet („Methode“-Husserl....)- wobei (s.Wiki....) Beschreibungen und Erläuterungen existieren demgemäß ohne Beweise oder Ableitungen von Handlungsempfehlungen oder Normen (entsprechend eines -falsch verstandenen- Werturteils-Freiheits-Postulats Max Webers).
Eine Phänomenologie der sprachlichen Form, des mythischen Bewußtseins (auch das mythische Denken unterliegt dem also) und der Erkenntnis könne (nach Cassirers eigenen Voraussetzungen) ausschließlich in Auseinandersetzung mit einer Phänomenologie der Wahrnehmung durchgeführt werden....(ebda, 57--s.a. „Gestaltungen zur Welt“ -s.o.). Es war wohl ursprüng lich auch Cassirers Absicht, eine „Theorie der geistigen Ausdrucksformen“ -Wahrnehmungsformen in Korrelation zum Gegebenen- zu entwickeln...; dies ergab dann wohl das Ordnen in „Symbolformen“. „Erkenntnis“ erscheint -normal- zunächst als mythischer Ausdruck --wie wäre das Verhältnis der Erkenntnis zum mythischen Bewußtsein? Erkannte Aspekten zur Ausdruckswahrnehmung seien ein ideeller Fortschritt (lt. Cassirer); der Geist finde in seinen eigenen Bildungen- in seinen selbstgeschaffenen Symbolen nicht nur „sich selbst“ bzw. lebt darin...., sondern er begreift sie auch als das, was sie sind, gliedert die Wahrnehmungswelt in Kreise von sinnlichen Elementen ..(zB. neben dem Visuellen auch Töne); diese seien in der Wahrnehmung bereits Produkte einer Abstraktion, einer theoretischen Bearbeitung.... -zuvor lebten sie in „Gebilden“ des mythischen Bewußtseins, in einer Welt (nicht: ..von Dingen und deren Eigenschaften--) sondern vielmehr: von mythischen Potenzen und Kräften, Dämonen und (Götter)Gestalten (vgl. bei 57,41)- und zwar in...
Erscheint lt. Verlag | 10.7.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
ISBN-10 | 3-7578-4328-2 / 3757843282 |
ISBN-13 | 978-3-7578-4328-1 / 9783757843281 |
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Größe: 1,9 MB
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