Die Herrin des Weißen Waldes -  Klaus Mailahn

Die Herrin des Weißen Waldes (eBook)

Die Göttin im Westerwald und ihre christliche Nachfolgerin: Maria Magdalena
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
328 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-7591-1 (ISBN)
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"Die Herrin des Weißen Waldes" ist ein Buch über die Religions- und Kirchengeschichte des Westerwaldes. Es begibt sich auf Spurensuche besonders in der Region um Montabaur. Das Juwel des Lahngaus, dessen schmuckes Barockschloss wohl jeder schon mal gesehen hat, kann mit Bezügen zum alten Troja, dem Berg Thabor in Israel und sogar zur Gralsburg aufwarten. In frühester Zeit wurden hier, vor allem auf dem nahen Malberg, der germanische Vatergott Wodan und die Göttin Diana verehrt, später dann Petrus und der Drachentöter Georg, denen die Pfarrkirche "St. Peter in Ketten" geweiht ist. Sehr bemerkenswert ist auch der sechs Kilometer von Montabaur entfernte Ort Großholbach und sein Marienheiligtum "Bildches Eich" am Holbach. Dieses geht letztlich zurück auf einen alten germanischen Kult der Göttin Holda, welcher sich in christlicher Zeit sowohl mit dem von Maria Magdalena, der Gefährtin Jesu, als auch mit dem der Gottesmutter Maria vermischte. Neben diesen Schwerpunkten geht es unter anderem auch um das mit Großholbach in Verbindung stehende Dorf Mengerskirchen, so wie um die Region um Köln. Ein Buch für Freunde besonders des Unteren Westerwaldes, mit überaus spannenden Forschungsergebnissen, die gewiss nicht jeder erwarten würde.

Klaus Mailahn wurde am 15.08.1961 in Konstanz am Bodensee geboren. Nach kaufmännischer Ausbildung ist er derzeit in Frührente. Er hat aus Interesse an der Religion einige Abhandlungen und Texte verfasst: - "Der Fuchs in Glaube in Mythos", Münster/Wf. 2006, - "Göttin, Fuchs und Ostern", Münster/Wf. 2007, - "Der russische Ödipus. Die seltsame Marienverehrung des Grigori Jefimowitsch Rasputin", München 2008, - "Der Fuchs als Tier der Gottheiten Alt-Perus", München 2009, - "Reineke Fuchs und die Göttin. Neue Erkenntnisse über ein heiliges Tier der Großen Mutter", München 2010, - "Dionysos, Gott der Frauen. Eine mythologische Spurensuche", München 2011. - "Die Göttin des Christentums: Maria Magdalena", Norderstedt 2013. - "Maria Magdalena und ihr Sohn Johannes Markus im Evangelium nach Johannes", München 2015. - Maria Magdalena und Avalon. Die keltischen Wurzeln des Christentums und die heimliche Kirche des Grals, Norderstedt 2017. - Der Sonnenwanderer (Roman), Norderstedt 2020. - Magdalenas Ahnen: Meerjungfrauen, Norderstedt 2020.

Humbach


Etymologische und mythologische
Wurzeln


Der erste, uns verbürgte Name von Montabaur lautet Humbach, und dieser Ort wurde nach dem gleichnamigen Bach, an dem er liegt, benannt.74 Eine historisch-etymologische Deutung meint allerdings, dass die Silbe bach von dem mittelfränkischen back (= Recht) herrührt und sich insofern auf die Rechtsprechung des Ritters Huno bezieht, von woher der Ortsname auch als Hunback bekannt sei.75 Huno ist dasselbe wie Kuno, und beides sind Kurzformen von Konrad oder Kunibert. Diese wiederum wurzeln eindeutig in „König“ und „königlich“, außerdem in kuoni, „kühn“. Historisch fassbar sind nur zwei Ritter Huno. Der eine lebte 1295 in Mecklenburg-Vorpommern, der andere ist Huno von Nierstein (Landkreis Mainz-Bingen), von dem wir aus einer Urkunde des Mainzer Stadtarchivs wissen, dass er als Besitzer eines dortigen Ritterhofes um 1270 lebte.76 Beide Ritter kommen aufgrund ihrer Leben im späten 13. Jahrhundert als Namensgeber für Hunbach natürlich nicht in Frage. Huno von Humbach muss erheblich früher gelebt haben. Deshalb bleibt uns nur die Etymologie und Mythologie, um dem Namen des Ortes Näheres zu entlocken.

Der Name des Ortes beginnt, je nach Quelle, mit der Silbe „Hum“ oder mit „Hun“. Indogermanische Wurzeln von hum könnten sein human, humble, Hummel, Hummer, Humor, Humus, aber auch Humbug. Bei Letzterem denkt man an die List von Troja, und wie gesehen hat Taborein damit zu tun. Genannt wird auch die Variante Himbach, Verkürzung von Himmelsbach, und von daher Himbeer – Himmelsbär, was sich auf das Sternbild des Bären (Ursa major – „größere Bärin“) beziehen dürfte. Auf Englisch heißt human Mensch, und humble demütig, und hum heißt summen, brummen oder murmeln, passt demnach sowohl zu den Hummeln als auch zum Bach und seinem Murmeln. Denkt man dabei wieder an Humbug und den Bug eines Schiffes, könnte man sich darunter auch das Geräusch vorstellen, welches erzeugt wird, wenn der Bug durch das Wasser pflügt. In diesem Fall dürfte sich das dann wohl kaum auf einen Bach, sondern vielmehr auf einen Fluss, den nahen Rhein oder die Lahn, beziehen, da die Bäche bei Montabaur und Umgebung nicht mit Schiffen befahrbar sind.

Mundartlich meint hum im Westerwälder Dialekt so viel wie „heim“. Demnach hieße Humbach nichts anderes als Heimbach. Vielleicht wurde die Siedlung von Menschen nicht nur deshalb so genannt, weil sie sich dort heimisch fühlten, sondern auch, weil sie nach Wanderungen in fernen Ländern demütig wieder zurück in die Heimat kehrten, zum friedlichen Murmeln des Humbachs – oder dort, wo ihnen das Recht (back) zugestanden wurde, sich niederzulassen. Dies würde dafür sprechen, dass Humbach eine Siedlung der Franken ist. Städte, deren Namen mit „Heim“ beginnen oder auf „heim“ enden, waren oftmals Siedlungen der Merowinger. Ein Beispiel dafür findet sich in meiner südbadischen Heimat im Raum Emmendingen. Eines der Nachbardörfer heißt Heimbach, und im nur zwei Kilometer davon entfernten Ortsteil Mundingen wurden einige Reihenfeldgräber der Merowinger entdeckt.

Bleiben wir zunächst bei der Silbe Hum und Humus, dem Wort für Erde, Erdreich, Erdboden und sehen uns an, was der germanische Schöpfungsmythos dazu sagt. Von ihm kennen wir Auðhumbla, die milchreiche Kuh. Diese ist, gemeinsam mit dem Reifriesen Ymir („Zwilling“, „Zwitter“, „Lärmer“), das erste Wesen, welches entsteht. Auðhumbla ernährt Ymir mit ihrer Milch, und durch Lecken an den salzigen, bereiften Steinen erschafft sie einen zweiten Riesen, Buri. Nun ist aber, und das mag manchen überraschen, in Wahrheit Auðhumbla keine Kuh, denn Ernst Betha zufolge ist die Kyr Audumla eine Kymrerin, also eine Frau aus Wales! Kyr oder Ky'rin heißt nicht Kuh, sondern Kymre (Kymry, Cymru, Wales), im Alten Testament Kir genannt. Kyr entspricht außerdem Kerub (Cherub),77 ein Begleiterwesen Gottes, erst im Neuen Testament explizit den Engeln zugeordnet. Engel, oder besser Ängel, rührt her vom germanischen Stamm der Angeln,78 welche gemeinsam mit den Sachsen Britannien besiedelten. Bei Kymre denkt man natürlich an die Kimmerer (Kimbern) aus Dana-Land und Wales. Betha schreibt auch, dass die Kyr Audumla zum Stamm der blauen Skoten gehöre, und der Stationenweg beim früheren Kloster Heisterbach enthält Heiligenfiguren, auch Jesus und Maria Magdalena, mit blauer Hautfarbe! Die Kyr Audumla soll ihm zufolge Embla entsprechen soll79 – der ersten Menschenfrau der Germanen, hierdurch wäre diese das erste entstandene Wesen, noch vor den Riesen und Göttern! Es scheint so, dass Embla, ebenso wie Eva in der Genesis, ursprünglich DIE – nicht eine! – Göttin war, welche später zur Kuh bei den Germanen und zur Sünderin bei den Hebräern herabgewürdigt wurde! Der mit ihr ins Leben gekommene Urriese Ymir ist androgyn, und aus seinem Körper wachsen drei Kinder, von denen das Riesengeschlecht abstammt. Aus Auðhumblas Euter entspringen vier Ströme von Milch, was den vier Flüssen des Idafelds, dem Paradiesgarten der Asen, entspricht.80 Ida bedeutet „Urmutter“, und etymologisch hat die Bezeichnung „Idafeld“ auch zu tun mit der Göttin Iðun (Iduna), Hüterin der goldenen Äpfel. Auch aufgrund der Milch, die Auðhumbla spendet, ist die Assoziation mit dem Göttlich-Weiblichen stimmig.

Die Silbe aud von Auðhumbla dürfte wohl von Od herrühren, denn Od = luadh (Wurzel des Wachsens, griech. und gall. leuc = weißglänzend) ist die Göttliche Kraft, hat auch mit Odem zu tun, und von ihr hat Odin seinen Namen. In den esoterischen Wissenschaften ist Odkraft eine elektromagnetische Zusammensetzung aus Molekülen und Atomen, die sich durch Vibration und Schallwellen bemerkbar macht und als buntes Licht sichtbar werden kann. Der Zusammenhang mit Licht und Sehen findet sich auch bei Odilia / Odile von Hohenburc (660720), ihres Zeichens initiierte Merowinger-Prinzessin, die der Legende nach blind geboren wurde und durch einen ölgetränkten Schleier das Augenlicht erhielt.81 Od soll auch mit Geistkraft zu tun haben. In der Bibel wird Odem und Wind mit Ruach assoziiert, somit einer weiblichen Kraft, die wohl auf eine frühere jüdische Göttin zurückgeht und daher oftmals als Ruachmutter bezeichnet wird. Somit spricht vieles dafür, dass Auðhumbla ursprünglich vor allem eine Göttin des Lichts, des Geistes, Atmens und des Windes ist, die hier als Kuh dargestellt wird. Die Ruach hat, wie ich früheren Arbeiten schon mehrfach ausführte, auch mit Sophia und Maria Magdalena zu tun, denn die Gefährtin des Soters82 und von Jesus ist in der Gnosis die Lichtfrau. Dies alles kommt nicht von ungefähr, vor allem, wenn man dabei die indogermanischen Zusammenhänge berücksichtigt. Denn in Indien sind bekanntlich Kühe heilige Tiere, somit sollte aufgrund der gemeinsamen atlantisch-arischen Wurzeln eine Verbindung zu den Germanen bestehen.83 Aus zahlreichen Elementen und Details der Veden und den Purāas geht zum Beispiel hervor, dass die Autoren die Polarnacht kannten84 – eine Vorstellung, die sie nicht aus einer Anschauung in Indien gewonnen haben konnten. Folglich stammen diese Werke in Wahrheit aus einer Polarregion, und zwar dem Nordpol, und damit ursprünglich von den Atlantern und Urgermanen.

Hinsichtlich der Silbe „Hun“ ist bezüglich Hunbach nun besonders interessant, dass dieses Wort weniger auf mongolische Reiterhorden namens Hunnen hinweist, sondern auf Hunen, Heunen und Hünen, die ebenfalls Hunnen genannt wurden.85 In der Region zwischen Großholbach und Ruppach-Goldhausen, etwa sieben bis acht Kilometer von Montabaur entfernt, soll es ein altes Hünengrab oder einen Dolmen gegeben haben, laut der dort stehenden Infotafel auf den Zeitraum 700 bis 200 v. Chr. datiert. Hünen sind bekanntlich Riesen, doch die Hunnen waren ein Volk mit relativ klein gewachsenen Menschen. In der französischen Sage ist Hûnaland Hongrie, also Ungarn. Das dort lebende Volk wurde Hunen genannt, und die zugehörige Volksgruppe heißt auf Ungarisch Magyaren oder Madjaren. Gerade die Tatsache, dass es diese beiden Namensformen gibt, weist auf Magdalena alias Maddalena, Madeleine hin. Wie bereits Margaret Starbird erarbeitete, ist die Wurzel von Magdalena MAG, und YAR oder JAR ist nichts anderes als ihr Salbgefäß, denn Ungar. jar heißt so viel wie „Krug“. Die Märchenfee des ungarischen Volksmärchens ist Tündér Ilona; Tündér heißt Fee, und Ilona entspricht dem Griechischen Helena, kommt letztlich von ELANA, und hinter dieser verbirgt sich keine Geringere als die alte...

Erscheint lt. Verlag 3.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
ISBN-10 3-7557-7591-3 / 3755775913
ISBN-13 978-3-7557-7591-1 / 9783755775911
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