Gesamtausgabe in 24 Bänden

Band 13: Aufsätze und Abhandlungen 1909-1918. Band II
Buch | Softcover
431 Seiten
2000
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-28413-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gesamtausgabe in 24 Bänden - Georg Simmel
15,00 inkl. MwSt
lt;p>Simmel schreibt 1916 in seinem Aufsatz Wandel der Kulturformen: "Zwischen dem immer weiter flutenden, mit immer weiter greifender Energie sich ausdehnenden Leben und den Formen seiner historischen Äußerung, die in starrer Gleichheit beharren, besteht unvermeidlich ein Konflikt, der die ganze Kulturgeschichte erfüllt, obgleich er natürlich streckenweise latent bleibt. In der Gegenwart aber scheint er mir für eine große Anzahl von Kulturformen in vollem Gange zu sein."

Dieser Grundgedanke wird in Simmels Aufsätzen und Abhandlungen zwischen 1909 und 1918 in seinen unterschiedlichen Facetten entfaltet. Sie versammeln kunstphilosophische, metaphysische und erkenntnistheoretische Studien, "glänzende Ideenporträts" (Der Spiegel) über Künstler wie Rembrandt und Goethe sowie Arbeiten über den Weltkrieg und seine Bedeutung für die europäische Kultur, in denen Lebensphilosophie und Zeitdiagnose einander durchdringen.

Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift Kantische Studien im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universität zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.

Otthein Rammstedt ist Professor em. der Universität Bielefeld und ist Herausgeber der Georg Simmel Gesamtausgabe.

Aufsätze und Abhandlungen 1909-1918. Band II L'Art pour l'art (1914) Rembrandtstudie (1914) Henri Bergson (1914) Rembrandts religiöse Kunst (1914) Goethes Gerechtigkeit (1914) Goethe und die Jugend (1914) Rembrandt und die Schönheit (1914) Die Idee Europa (1915) Geld und Nahrung (1915) Vom Tode in der Kunst. Nach einem Vortrag (1915) "Werde, was Du bist" (1915) Europa und Amerika. Eine weltgeschichtliche Betrachtung (1915) Studien zur Philosophie der Kunst, besonders der Rembrandtschen (1914/15) Einheit und Zwiespalt. Zeitgemäßes in Goethes Weltanschauung (1915) Bruchstücke aus einer Philosophie der Kunst (1916) Gestalter und Schöpfer (1916) Die Krisis der Kultur (1916) Der Fragmentcharakter des Lebens. Aus den Vorstudien zu einer Metaphysik (1916) Wandel der Kulturformen (1916) Die Dialektik des deutschen Geistes (1916) Das Goethebuch (1917) Über die Karikatur (1917) Vorformen der Idee. Aus den Studien zu einer Metaphysik (1916) Individualismus (1917) Erinnerung an Rodin (1917) Germanischer und klassisch-romanischer Stil (1918) Die historische Formung (1917/18) Das Problem des Porträts (1918) Gesetzmäßigkeit im Kunstwerk (1917/18) Editorischer Bericht Druckvorlagen Varianten Verzeichnis der Siglen Namenregister

»Herrlicher Wahnsinn.« DIE ZEIT 20161206

»Herrlicher Wahnsinn.«

Erscheint lt. Verlag 20.11.2000
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 813
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 108 x 177 mm
Gewicht 228 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte 19. Jahrhundert • Aufsatzsammlung • Deutschland • Gesamtwerk • Geschichte • Individuum • Moderne • Philosophie • Soziologie • STW 813 • STW813 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 813 • TB/Soziologie/Soziologische Theorien
ISBN-10 3-518-28413-4 / 3518284134
ISBN-13 978-3-518-28413-1 / 9783518284131
Zustand Neuware
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