Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 1827-1846

Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 1827-1846

Microfiche
1990
Fischer, Harald (Hersteller)
978-3-89131-035-9 (ISBN)
1.118,60 inkl. MwSt
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Die Berliner "Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik" waren neben dem "Kritischen Journal" die wichtigste Zeitschriftengründung Hegels. Im Juli 1826 konstituierte sich in seinem Haus die "Sozietät für wissenschaftliche Kritik", die als Herausgeberin der ab Januar 1827 in wöchentlichen Lieferungen erscheinenden Berliner "Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik" fungierte. Von Anfang an war es erklärter Anspruch der Sozietät, durch namentlich gekennzeichnete Rezensionen, die vor der Publikation von mindestens zwei Mitgliedern der Redaktionsgemeinschaft begutachtet wurden, dem "Banditenwesen der Anonymität" (Eduard Gans) entgegenzutreten und "Wiederherstellerin einer wissenschaftlichen Kritik werden zu wollen".
Allgemeinwissenschaftlich angelegt, würdigten die Jahrbücher dennoch vornehmlich Werke aus dem Bereich der Geisteswissenschaft. Unter den Rezensenten befanden sich neben Hegel so bekannte Persönlichkeiten wie Carus, Feuerbach, Gans, Hotho, Hufeland, W. v. Humboldt, Leo, Marheineke, Trendelenburg, Wackernagel und Varnhagen v. Ense.
In der Anfangszeit des Erscheinens hatte die Verbreitung der Lehre Hegels im Vordergrund gestanden; die "Jahrbücher" konnten in dieser Zeit aber auch auf eine ganze Reihe von Nichthegelianern verweisen, die Beiträge lieferten. Nach Hegels Tod entwickelte sich das Blatt hingegen zu einem Organ, dessen Hauptanliegen eher in der Verteidigung der Lehre Hegels bestand.
Obwohl die "Jahrbücher" im Lauf ihres Erscheinens von Krisen keineswegs verschont blieben, konnte ihnen doch keine wirklich gefährlich werden, denn "tatsächlich stand die Intelligenz ganz Deutschlands hinter ihnen". Erst nachdem mehr und mehr Mitarbeiter sich den "Hallischen Jahrbüchern" zuwandten, einer eigenen Tochtergründung, stellten die Berliner "Jahrbücher" 1846 ihr Erscheinen ein.
Kaum zu überschätzen sind die "Jahrbücher" für wissenschaftliche Kritik in ihrer Bedeutung als Beleg für die Bestrebungen Hegels, über die Gründung und Mitherausgeberschaft einer Zeitschrift die Bildung und Verbreitung der eigenen philosophischen Schule zu befördern. Sie legen in ihren zwei wichtigsten Phasen - vor und nach Hegels Tod - einerseits Zeugnis ab vom Bestreben der Hegelianer, die eigene Lehre zu verbreiten, und sie dokumentieren andererseits die inneren Kämpfe unter den Hegelianern selbst, die im letzten Jahrzehnt der "Jahrbücher" das Bild der Zeitschrift bestimmten. Angesichts ihres breiten Mitarbeiter- und Fördererkreises, dem sich namhafte Persönlichkeiten des intellektuellen Lebens zurechneten, dokumentieren die "Jahrbücher" ein Stück europäischer Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Jeder Jahrgang der "Jahrbücher" enthält einen systematischen Index, der den Zugriff auf einzelne Titel erleichtert. In fast allen Jahrgängen informierten mehrere Anzeigenblätter über aktuelle Nachrichten aus dem wissenschaftlichen Leben.
Zusatzinfo 20000 Seiten auf 261 Mikrofiches (Diazo)
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Schlagworte Geisteswissenschaft • Zeitschrift
ISBN-10 3-89131-035-8 / 3891310358
ISBN-13 978-3-89131-035-9 / 9783891310359
Zustand Neuware
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