Proso, Sorghum, Tiger Nut
Some Minor Crops in the Cuneiform Sources
Seiten
2018
|
1. erste
PeWe-Verlag
978-3-935012-30-0 (ISBN)
PeWe-Verlag
978-3-935012-30-0 (ISBN)
Der sogenannte Fruchtbare Halbmond war die Heimat von einigen der zuerst domestizierten Feldfrüchten (den founder crops), die für die frühe Landwirtschaft von Bedeutung waren: Einkorn, Emmer, Gerste, Flachs, Kichererbse, Erbse, Linse und Linsenwicke. Untersuchungen von Mengenverhältnissen und räumlichem Vorkommen von angebauten, abgemessenen, angelieferten, verarbeiteten und konsumierten Nahrungspflanzen belegen, dass der Anbau von Gerste bei weitem vorherrschte. Man könnte sogar annehmen, dass es keine interspezifische Diversität von Bedeutung gab, sondern nur eine intraspezifische, und dass Ackerbau in Mesopotamien aus einer Art Gerstemonokultur bestand. Im Gegensatz dazu scheint die große Zahl keilschriftlicher Begriffe für getreide- und leguminosenartige Pflanzen eine gewisse Form von Biodiversität nahezulegen. Einige Keilschriftwissenschaftler, die sich auf Nutz- und Gemüsepflanzen spezialisiert haben, schlagen vor, dass einige der sumerischen še-Komposita sowie ihre akkadischen Entsprechungen mit Hirsesorten identifiziert werden könnten oder mit einigen Sorten von Hülsenfrüchten, wie zum Beispiel der Linsenwicke oder der Kuhbohne, oder auch mit gewissen Knollenpflanzen. Auf diesem Hintergrund nimmt sich die vorliegende Studie einige sumero-akkadische Taxa vor: Im ersten Teil nehme ich einige Begriffe unter die Lupe, die von mehreren Spezialisten als Hirse- oder Sorghumsorten gedeutet worden sind: šeʾeštub (še-eštub) = arsuppu, šemuš (še-muš₍₃/₅₎) = šeguššu, šezaḫgebar (še-ne-ge-bar), šegunu (še-gu-nu, še-gunu₃) = šegunû, še-ka, še-ka sig-ga = arsikku, še-ud-e-de₃ = duḫnu. In diesem Kontext erhebt sich die Frage, ob Hirsesorten in Babylonien im späten dritten Jahrtausend v. Chr. überhaupt schon angebaut werden konnten. Auf der Suche nach einer Antwort wird untersucht, inwieweit der bronzezeitliche Handel am Golf beigetragen hat, bei dem neben anderen domestizierten Feldfrüchten auch Hirsen aus Afrika und Asien eingetauscht wurden. Schließlich folgen Überlegungen zu der Beobachtung, dass keine der Hirsesorten, obwohl sie Hitze und Trockenheit ausgezeichnet vertragen, im regenarmen Babylonien die wichtigsten, im Winter ausgesäten Feldfrüchte ersetzt hat. Der zweite Teil geht der Frage nach, ob die kürzlich vorgeschlagene Identifizierung der akkadischen Feldfrucht ⁽še/ú⁾qayyātu mit Cyperus esculentus, einer Pflanze, die im alten Ägypten aber nicht in Mesopotamien nachgewiesen wurde, durch Keilschriftbelege gestützt ist. Weiterhin habe ich ins Einzelne gehende ernährungswissenschaftliche Forschungen betrieben, und zwar im Hinblick auf den Gebrauch von qayyātu als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Bier und Esswaren. In diesem Zusammenhang untersuche ich auch noch einige andere vorgebackene oder fermentierte Zwischenprodukte.
Erscheinungsdatum | 14.07.2018 |
---|---|
Reihe/Serie | Berliner Beiträge zum Vorderen Orient ; 27 |
Zusatzinfo | 8 Abbildungen, davon 7 in Farbe |
Verlagsort | Gladbeck |
Sprache | englisch |
Maße | 175 x 245 mm |
Gewicht | 580 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Archäologie |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Vor- und Frühgeschichte | |
Geschichte ► Hilfswissenschaften ► Paläografie | |
Schlagworte | Alter Orient • Feldfrüchte • Getreide • Hirse • Keilschrift • Mesopotamien |
ISBN-10 | 3-935012-30-6 / 3935012306 |
ISBN-13 | 978-3-935012-30-0 / 9783935012300 |
Zustand | Neuware |
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