»Wir empfehlen Rückverschickung, da sich der Arbeitseinsatz nicht lohnt«

Zwangsarbeit und Krankheit in Schleswig-Holstein 1939-1945
Buch | Hardcover
344 Seiten
2001
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-89534-426-8 (ISBN)
29,00 inkl. MwSt
Am Beispiel Schleswig-Holsteins stellt der Sammelband den Umgang mit dem alltäglichen Phänomen Krankheit im Rahmen des 'Ausländereinsatzes' während des Zweiten Weltkrieges dar. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der medizinischen Versorgung der 'Fremdarbeiter'. Die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven der Zwangsarbeitenden, der verschiedenen Behörden und Verbände und der 'NS-Volksgemeinschaft' werden beleuchtet. Thematische Fallstudien behandeln den Umgang mit Schwangerschaft, Tuberkulose und Fleckfieber, Zwangsarbeitende in der Psychiatrie und den Einsatz ausländischer Pflegekräfte.
https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=0426

Uwe Danker, Prof. Dr. Geboren 1956 in Westerland (Sylt). Studium: Geschichtswissenschaft, Mathematik und Soziologie in Kiel. Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Flensburg und Direktor am Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) in Schleswig. Forschungsschwerpunkte: Regionale Zeitgeschichte, Kriminalitätsgeschichte der frühen Neuzeit. Mitherausgeber der Zeitschrift 'Demokratische Geschichte' und der Reihe 'IZRG-Schriftenreihe' . https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Danker

Annette Grewe, Prof. Dr. Studium: Humanmedizin in Düsseldorf. Ärztin für Chirurgie. Professorin für Pflege und Gesundheit an der Hochschule Fulda.

Nils Köhler, Dr. Geboren 1971 in Springe (Deister). Leiter der Jugendbegegnungsstätte Golm des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kamminke.

Sebastian Lehmann, Dr. Geboren 1971 in Hamburg. Studium: Geschichtswissenschaft und Anglistik in Kiel. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) in Schleswig.

Geleitwort • 7
Vorwort • 9

Uwe Danker: Einführung ins Thema. Ausgangspunkt, Methode, Fragestellungen und Vorgehen • 9

Uwe Danker: Wer einmal in die Mühlen der Zwangsarbeit geriet … Zwangsarbeitende in Schleswig-Holstein 1939 bis 1945. Ein Überblick • 27

Annette Grewe: Krankheit als Alltag und Schicksal. Die medizinische Versorgung Zwangsarbeitender in Schleswig-Holstein • 43

Michael Ruck: Die deutschen Krankenkassen im Dilemma. Aufgabenzuwachs, Mangelverwaltung und Zielkonflikte an der Heimatfront • 93

Michael Dahl: »… werden die Ostarbeiter in Zweifelsfällen erneut auf ihren Arbeitswillen und ihre Arbeitsfähigkeit praktisch überprüft«. Zwangsarbeit und Krankheit aus der Perspektive der staatlichen Behörden sowie der Krankenkassen • 102

Frank Hethey: Zwangsarbeit und Krankheit. Die Perspektive der schleswig-holsteinischen »Volksgemeinschaft« • 138

Nils Köhler: »Krank in Schleswig-Holstein«. Die Perspektive der Zwangsarbeitenden • 164

Sebastian Lehmann: »… stärkste Befürchtungen, dass das Kind doch der Allgemeinheit zur Last fällt«. Schwangerschaft und Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein • 193

Miriam Ströh: Fleckfieber und Zwangsarbeit • 222

Mandy Jakobczyk: Das Tuberkuloseproblem bei Zwangsarbeitern in Schleswig-Holstein • 243

Claudia Trüter: Zwangsarbeitende in der Psychiatrie. Die Landesheilanstalt Schleswig-Stadtfeld 1940-1945 • 273

Nils Berger: Der Einsatz von »Fremdarbeitern« in der Krankenversorgung • 300

Uwe Danker / Annette Grewe / Nils Köhler / Sebastian Lehmann: Ergebnisse • 316

Aktenlage und Archivrecherche • 330
Literaturverzeichnis • 333
Autorinnen und Autoren • 339

Die verschiedenen Aspekte der gesundheitlichen Versorgung von Zwangsarbeitern werden untersucht und dabei bisher noch nicht ausgewertete historische Quellenbestände ausgewertet. Das Fazit lautet: Die gesundheitliche Versorgung der Zwangsarbeitenden blieb stets dem Kernziel der totalen Ausbeutung der Arbeitskräfte untergeordnet. Solange ein ausreichendes Arbeitskräftereservoir im Osten zur Verfügung stand, wurden russische Zwangsarbeitende bereits nach kurzer Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit ohne hinreichende medizinische Betreuung in die Heimat zurücktransportiert. Erst als nach der Niederlage in Stalingrad die Ware 'menschliche Arbeitskraft' knapp wurde, erfuhren die erkrankten 'Ostarbeiter' eine etwas bessere menschliche Versorgung.
Thomas Gerst, in: Deutsches Ärzteblatt, 2.11.2001

Erscheint lt. Verlag 14.11.2001
Reihe/Serie IZRG-Schriftenreihe ; 6
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 160 x 240 mm
Gewicht 850 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Schlagworte HC/Geschichte/20. Jahrhundert (bis 1945) • Krankenkassen • Krankheit • Medizin • Nationalsozialismus • Schleswig-Holstein • Schleswig-Holstein /Neuere Geschichte • Zwangsarbeit • Zwangsarbeiter • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-89534-426-5 / 3895344265
ISBN-13 978-3-89534-426-8 / 9783895344268
Zustand Neuware
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