Prickelnde WELTNEUHEIT

Friedrich Adolph August Struve - der Erfinder des künstlichen Mineralwassers
Buch | Softcover
94 Seiten
2012
Hille, Ch (Verlag)
978-3-939025-28-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Prickelnde WELTNEUHEIT - Dietmar Schreier
12,90 inkl. MwSt
Erfinder und Erfindungen haben die Menschen zu allen Zeiten fasziniert. Viele dieser Schöpfungen verwenden wir täglich, ohne etwas über ihre Entstehung zu wissen. In diesem Buch soll an Friedrich
Adolph August Struve erinnert werden, der mit seiner Erfindung der naturgetreuen Nachbildung der natürlichen Mineralwässer die Balneologie wesentlich bereicherte. Die Gründung seiner Trinkanstalten
fiel in eine Zeit, in der die „Kneipsucht“ zu den oft beklagten Missständen gehörte. Allein 1824 gab es in Dresden über einhundert Branntweinbrenner und Destillateure. In den zahlreichen Schänken der Stadt konsumierte man in großen Massen das oft nur als „Fusel“ bezeichnete stark alkoholische Getränk. Um dem übermäßigen Genuss von Branntwein zu begegnen, förderte man die industrielle Bierherstellung – an Mineralwasser hatte man dabei kaum gedacht. Dieses Getränk blieb zunächst einem begrenzten
Personenkreis vorbehalten. Wer sich aufwendige Bäderreisen ersparen wollte, ließ sich das Mineralwasser nach Hause schicken oder versuchte es mit künstlich hergestelltem Mineralwasser aus
der Region. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besaß fast jeder größere Ort Deutschlands Fabriken zur Herstellung dieser prickelnden Flüssigkeit. Jetzt änderte sich auch die Vertriebsstrategie.
Mineralwasser wurde nun „breiten Kreisen der Bevölkerung“ zu erschwinglichen Preisen als Erfrischungsgetränk und Genussmittel angeboten. Auch die Nachfahren von Friedrich Adolph August
Struve, die in Dresden und Leipzig Mineralwasseranstalten betrieben, folgten diesem Trend. Die ursprüngliche Absicht Struves, Mineralwasser als Heilmittel zu erzeugen, fand keine Fortsetzung.
Seit etwa 1930 bezeichnet man künstliches Mineralwasser als „Tafelwasser“. Gemeinsam mit Mineralwasser aus einer Quelle ist es längst zum Volksgetränk geworden. Heute löschen die Deutschen
ihren Durst immer häufiger mit diesen Wässern und seltener mit Bier.
Bei der Recherche zu diesem Buch erhielt ich vielfältige Unterstützung durch Silvia May, Leiterin des Stadtmuseums Neustadt in Sachsen, Dr. René Konrad, Inhaber der Neustädter Stadt-Apotheke,
Susanne Huschka vom Stadtarchiv Kleve, Marlene Zedelius, Stadt führerin in Kleve sowie Ines Beckendorf, Dr. Rainer Kaps und Stefan Kaps von der SIKA-Werke GmbH in Leipzig. Dafür herzlichen
Dank. Zu danken ist auch Benjamin Struve aus Schönberg, dem Frankfurter Ehepaar Gisela und Erwin Krämer, Manfred Lauffer (†) und Jürgen Schwarz aus Dresden sowie Andrea Adelhardt und
Heike Lyding von der BILD-Zeitung Frankfurt (Main) für Informationen in Wort oder Bild.
Ganz besonders herzlich bedanke ich mich bei Stephan Struve, der mir einen Einblick in die Aufzeichnungen zur Familiengeschichte gestattete, die sein Großvater Dr. Heinz Struve verfasst hat.
Großen Dank schulde ich Prof. Dr. Tilman Struve für sein Geleitwort zum Buch sowie für die Durchsicht des Manuskriptes.

Dietmar Schreier

„Mehrere Generationen hindurch haben die verantwortlichen Inhaber der Struveschen Anstalt Sinn und Zweck ihrer Arbeit darin gesehen, nach den jeweils modernsten Erkenntnissen das Beste zu bieten und der Volksgesundheit zu dienen. Bis zuletzt ist es uns, dem verkleinerten Kreis der Dr. Struve-Mitarbeiter gelungen, mit großer Sorgfalt auf Grund der alten Erfahrungen nach bewährten Rezepten und neuen Methoden Mineralwasser und andere Erfrischungsgetränke herzustellen. Der 148 Jahre mit der Entwicklung der Stadt Dresden, mit ihrer Wissenschaft, Technik und Wirtschaft eng verbundene Betrieb hat nunmehr seine Mission erfüllt. …“ – mit diesen Worten hat mein Vater, Irmfrid Struve, im März 1969 seinen Mitarbeitern und Kunden die Schließung des Betriebes mitgeteilt. Ein ruhmreiches Kapitel Dresdner Firmengeschichte war damit zu Ende gegangen. Was aus einer Erfindung meines Ururgroßvaters, Friedrich Adolph August Struve, hervorgegangen ist, hat mit der Zerstörung des alten Betriebes auf der Struvestraße und dem Neuanfang auf dem Gelände der Hörmannschen Waffelfabrik in Dresden-Mickten ein Ende gefunden. Drei Generationen hindurch haben durch ihre Tatkraft dem Betrieb eine weit über Dresden hinaus geschuldete Beachtung gezollt. Meinem Vater blieb es vorbehalten, den Betrieb nach 149 Jahren seines Bestehens aufgrund der seinerseits unmöglichen Bedingungen aufzulösen. Ich selbst kann mich noch schemenhaft an den alten Betrieb in der Struvestraße entsinnen. Deutlicher tritt dann der Betrieb in angemieteten Räumen in der Sternstraße im Ortsteil Dresden-Mickten in meine Erinnerung, wo ich meinen Vater oft besucht habe. Es war für ihn gewiss nicht leicht, nach einem abgebrochenen Technikstudium die Firma zu übernehmen. Soweit ich es beurteilen kann, hat er sich dieser Aufgabe aber mit ganzer Kraft gestellt. Mein besonderer Dank gebührt Herrn Dietmar Schreier in Dresden, der sich der mühevollen Aufgabe unterzogen hat, die Geschichte der Familie Struve abzufassen und dadurch nicht nur den Nachkommen der Familie, sondern allen Interessierten – alten wie jungen, etwas vom Glanz des alten Dresden zu vermitteln. Prof. Dr. Tilman Struve

Erscheint lt. Verlag 1.5.2012
Vorwort Prof. Dr. Tilman Struve
Zusatzinfo 60 meist farbige Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 145 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Technikgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Wirtschaftsgeschichte
Schlagworte Dr. Struve Tafelwasser • Mineralwasser • Royal German Spa • Struve
ISBN-10 3-939025-28-3 / 3939025283
ISBN-13 978-3-939025-28-3 / 9783939025283
Zustand Neuware
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