Lernen durch freiwilliges Engagement (eBook)
XII, 140 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91020-8 (ISBN)
Stefan Hansen promovierte bei Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun am Department Sport & Gesundheit / Arbeitsbereich Sport & Gesellschaft der Universität Paderborn. Er ist dort als wissenschaftlicher Assistent tätig.
Stefan Hansen promovierte bei Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun am Department Sport & Gesundheit / Arbeitsbereich Sport & Gesellschaft der Universität Paderborn. Er ist dort als wissenschaftlicher Assistent tätig.
Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 12
1 Einleitung: Einführung in das Thema, leitende Fragestellung und Überblick über die Arbeit 13
1.1 Einführung in das Thema und leitende Fragestellung 13
1.2 Überblick über die Arbeit 15
2 Idealtypische Strukturbesonderheiten von Vereinen: Vereine als struktureller Handlungskontext für Kompetenzerwerbsprozesse 19
2.1 Idealtypische Strukturbesonderheiten von Vereinen 20
2.2 Vereine und das Problem der Einbindung der Mitglieder 22
2.3 Freiwilliges Engagement 24
2.4 Freiwilliges Engagement in Vereinen und die Lösung des Kollektivgutproblems 26
2.5 Fazit: Freiwilliges Engagement in Vereinen als struktureller Handlungskontext für Kompetenzerwerbsprozesse 27
3 Lernen in der Forschung zum freiwilligen Engagement und zu Vereinen: Stand der Diskussion und Forschungsfragen 28
3.1 Lernen in der Debatte um gesellschaftliche Partizipations-, Sozialisations- und Integrationsfunktionen von Vereinen – die gesellschaftliche Makroebene 29
3.2 Lernen als Professionalisierungsstrategie von Vereinen – die organisationale Mesoebene 34
3.3 Freiwilliges Engagement als individueller Bildungsfaktor – die individuelle Mikroebene 36
3.4 Forschungsfragen 38
4 Formelles und informelles Lernen durch freiwilliges Engagement in Vereinen: Begriffsbestimmung und theoretische Konzepte des Lernens 41
4.1 Der psychologische Lernbegriff 41
4.2 Formelles und informelles Lernen 47
4.3 Inzidentelle und selbstgesteuerte Lernprozesse als Unterformen des informellen Lernens 53
4.4 Zusammenfassung: Formelles, inzidentelles und selbstgesteuertes Lernen als begrifflicher Rahmen für diese Arbeit 56
5 Methode: Sekundäranalyse eines qualitativen Datensatzes 59
5.1 Zielstellung, methodische Umsetzung und Auswahl der Untersuchungseinheiten der Primäruntersuchung 59
5.2 Auswertung der Interviews im Rahmen der Sekundäranalyse: Die Entwicklung einer empirisch begründeten Typologie 68
5.3 Aussagekraft und Limitierung der Daten im Hinblick auf die Fragestellung der Studie 73
6 Empirische Ergebnisse zum Lernen durch freiwilliges Engagement in Vereinen: Lerninhalte, Lernformen und Typologie des Lernens 76
6.1 Inhalte des Lernens durch freiwilliges Engagement in Vereinen 76
6.2 Der Erwerb der Lerninhalte durch formelles, selbstgesteuertes und inzidentelles Lernen 90
6.3 Der Transfer der Lerninhalte in die Außenwelt des Individuums 95
6.4 Eine Typologie des Lernens durch freiwilliges Engagement in Vereinen 100
6.5 Typen des inzidentelles Lernen in Vereinen 100
6.6 Typen des formellen und selbstgesteuerten Lernens in Vereinen 111
6.7 Hindernisse des Lernens durch freiwilliges Engagement in Vereinen 120
6.8 Zusammenfassung: Typen des Lernens durch freiwilliges Engagement in Vereinen 128
6.9 Vereine als struktureller Handlungskontext für das Lernen durch freiwilliges Engagement in Vereinen 130
7 Fazit und Ausblick 134
7.1 Fazit 134
7.2 Ausblick 137
Literatur 140
4 Formelles und informelles Lernen durch freiwilliges Engagement in Vereinen: Begriffsbestimmung und theoretische Konzepte des Lernens (S. 43-44)
4 Begriffsbestimmung und theoretische Konzepte des Lernens Im folgenden
Teil 4 werden drei Formen des Lernens theoretisch erarbeitet, die im Rahmen der empirischen Untersuchung analysiert werden sollen. Dabei stehen zwei Ziele im Vordergrund: Erstens sollen die Lernformen ein hinreichend breites Spektrum des vielfältigen theoretischen Konzepts, das Lernen darstellt, abdecken. Zweitens sollen sie spezifisch genug sein, um im Rahmen der folgenden empirischen Untersuchung operationalisiert werden zu können. Hierfür wird im Folgenden zunächst auf den psychologischen Lernbegriff zurückgegriffen (vgl. Kap. 4.1) und ein allgemeines Modell des Lernens auf der Basis der Lernpsychologie dargestellt. Daran anschließend wird der Begriff des informellen Lernens in den Blick genommen, der als Endpunkt eines Kontinuums definiert werden kann, an dessen anderen Ende das formelle Lernen steht (vgl. Kap. 4.2). Dieses Kontinuum stellt das gewünschte breite Spektrum des Lernbegriffs dar. Um zu empirisch bearbeitbaren Begriffen zu kommen, werden letztendlich drei Lernformen (formelles, selbstgesteuertes und inzidentelles Lernen) definiert, die die folgende empirische Untersuchung zum Lernen durch freiwilliges Engagement in Vereinen leiten sollen (vgl. Abschn. 4.2.2 und Kap. 4.3).
4.1 Der psychologische Lernbegriff
Assoziative und kognitive Lernprozesse In der Psychologie wird eine Vielzahl von unterschiedlichen Theorien über das Lernen von Menschen vertreten. Systematisierend kann jedoch in ältere assoziative Lerntheorien, die das Lernen hauptsächlich als einen von außen gesteuerten Prozess ansehen, und jüngere kognitive Theorien, die stärker die im Lernenden vorgehenden kognitiven Prozesse thematisieren, unterteilt werden (vgl. z.B. Bednorz & Schuster, 2002, Edelmann, 2000, Seel, 2003, Winkel, Petermann & Petermann, 2006).
Assoziative Lerntheorien betrachten den Prozess des Lernens als einen ausschließlich außengesteuerten Vorgang, bei dem bestimmte Reize oder Stimuli (S) aus der Umwelt mit bestimmten Reaktionen oder Verhaltensmustern (R) des Lerners assoziativ verknüpft werden, so dass sich bei einer Wiederholung des Reizes eine ähnliche Reaktion beobachten lässt. Konkret wird das assoziative Lernen durch die Konzepte des klassischen und operanten Konditionierens beschrieben. Während beim klassischen Konditionieren das einfache „S R Modell" als Erklärung angenommen wird, ist das operante Konditionieren dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verhalten auf die Herstellung einer bestimmten Situation ausrichtet, die wiederum einen begehrten Reiz enthält („R , S Modell"), es stehen also Verhaltenskonsequenzen im Mittelpunkt (Edelmann, 2000, S. 65ff. spricht auch von "instrumentellem Lernen").
Charakteristisch für assoziative Lerntheorien ist das methodische Ausblenden aller mit dem Lernen verbundenen kognitiven Prozesse, weswegen diese Theorien heute auch nicht mehr als adäquat zur Beschreibung komplexer Lernprozesse angesehen werden (vgl. z.B. Seel, 2003) bzw. mit kognitiven Theorien verknüpft werden (vgl. z.B. Edelmann, 2000). Diese Ausblendung kognitiver Prozesse bei den assoziativen Lerntheorien war im Zuge der so genannten „kognitiven Wende" in der allgemeinen Psychologie Ausgangspunkt für eine neue Art psychologischer Lerntheorien (Seel, 2003, S. 20ff.). In kognitiven Lerntheorien stehen weniger die äußeren Bedingungen des Lernens als vielmehr die konkreten Formen der (kognitiven) Verarbeitung neuen Wissens im Vordergrund. Als Beispiel für die Vielzahl unterschiedlicher Theorien zur kognitiven Verarbeitung neu erworbenen Wissens können die Begriffsbildung oder das Problemlösen gelten.
Erscheint lt. Verlag | 18.9.2008 |
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Zusatzinfo | XII, 140 S. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Empirische Sozialforschung | |
Schlagworte | Freiwilliges Engagement • Informelles Lernen • Lebenslanges Lernen • Non-Profit-Organisationen • Organisation • Organisationsfähigkeit • Soziale Kompetenzen |
ISBN-10 | 3-531-91020-5 / 3531910205 |
ISBN-13 | 978-3-531-91020-8 / 9783531910208 |
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