Reisende Helden
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94696-3 (ISBN)
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Diese große Abenteuergeschichte des angeblich so dunklen 8. Jahrhunderts erzählt, was die Griechen befähigte, sich auf einmalige Art die Welt anzueignen.
»Erhellend, klug und originell - und immer wieder atemberaubend poetisch.« Tom Holland, TLS Book of the Year
Mit einem Vorwort zur deutschen Ausgabe über die deutsche Homer- und Troja-Forschung
Diese große Abenteuergeschichte des angeblich so dunklen 8. Jahrhunderts erzählt, was die Griechen befähigte, sich auf einmalige Art die Welt anzueignen.
»Erhellend, klug und originell - und immer wieder atemberaubend poetisch.« Tom Holland, TLS Book of the Year
Mit einem Vorwort zur deutschen Ausgabe über die deutsche Homer- und Troja-Forschung
Im Zentrum des Buches stehen die reisenden Zeitgenossen Homers: euböische
Griechen des 8. Jahrhunderts, die als Seefahrer und Piraten rund um das
Mittelmeer unterwegs waren, Handel trieben und neue Welten entdeckten. Fundstück
für Fundstück trägt der Autor zusammen, was sich über diese frühen Griechen
herausfinden lässt.
Reisende Helden, das sind auch die Figuren des Mythos,
die weit herumkamen: etwa Dädalus, der sogar fliegen konnte, Herkules, der kreuz
und quer im Mittelmeerraum seine Arbeiten verrichtete, oder die unglückliche Io,
die von Zeus erst verführt und dann in eine Kuh verwandelt wurde.
Indem Robin
Lane Fox den unendlichen Schatz der griechischen Mythen mit der Sachwelt der
archäologischen Funde verknüpft, lässt er vor unseren Augen ein lebendiges Bild
dieser Zeit entstehen.
Robin Lane Fox' reisende Helden sind verwegene griechische Seefahrer aus dem
8. Jahrhundert v. Chr., die ferne Länder und Küsten entdeckten. Das Wissen und
die Geschichten aus der Fremde integrierten sie in ihre Vorstellungswelt und
legten so den Grundstein für die griechische Kultur.
Robin Lane Fox, geboren 1946, ging in Eton zur Schule und studierte Alte Geschichte und Altertumswissenschaften an der Universität Oxford, wo er bis 2014 am New College lehrte. Als leidenschaftlicher Gärtner schreibt er eine regelmäßige Kolumne für die »Financial Times« über Garten- und Landschaftsgestaltung. Außerdem ist er ist ein hervorragender Reiter und Pferdekenner - was ihm zum besonderen Verständnis der antiken Kavallerie verhalf. Auf den Spuren Alexanders ist er von Griechenland bis nach Indien gereist. Für seine bei Klett-Cotta erschienene Biographie über Alexander den Großen ist er mit dem angesehenen Duff-Cooper-Preis ausgezeichnet worden. Für »Augustinus« wurde er 2016 mit dem Wolfson History Prize geehrt.
Vorwort zur deutschen Ausgabe . . 11
Vorwort . . 15
I HERAS FLUG
1 Heras Flug 23
2 Von China nach Cadiz 34
3 Reisende Helden . . 52
II OST UND WEST
4 Daheim und in der Ferne . 67
5 Reisende Siedler . . 97
6 Nach Unqi 114
7 Potamoi Karon 129
8 Jenseits von Ithaka 149
9 Die Affeninseln 167
10 Daheim in Euböa . 192
III REISENDE MYTHEN
11 Auf der Suche nach Nimmerland . 207
12 Lost in Translation 232
13 Ein reisender Prophet . 254
14 Reisende Liebhaber . . 277
15 Ein reisender Berg . 294
16 Der Große Kastrator . 313
17 Reisende Monster . 336
18 Schlachtfelder und Basislager . 361
IV JUST SO STORIES
19 Homerische Horizonte 379
20 Der Blick von Askra . . 395
21 Just So Stories . 419
Zur Datierung Homers 431
Anmerkungen . 435
Bibliographie . 495
Verzeichnis der Karten 537
Bildnachweis . 538
Register . . 539
»Fern und zugänglich zugleich erscheint unter der Feder von Lane Fox die Welt der reisende Helden, die nicht als Händler, Siedler, Söldner, Handwerker oder Abenteurer anzusprechen sind, weil sie alles dies neben- und nacheinander sein konnten. ... Das gelehrte Buch ... wird die Debatte um das archaische Griechenland, dessen Anfang und Signatur, neu beleben.« Uwe Walter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2011 »Selten hat ein wissenschaftlicher Kraftakt solch ein Lesevergnügen bereitet.« Johannes Saltzwedel, Kultur Spiegel, September 2011 »Lane Fox versteht es ... den Leser selbst auf eine kleine Abenteuerfahrt mitzunehmen, und man erfährt, wie sprachliche Missverständnisse zur Gleichsetzung und Lokalisierung von Personen führten, wie alte Denkmäler fehlinterpretiert und mit Geschichten, die man anderswo gehört hatte, angereichert wurden, wie Funde prähistorischer Tierknochen im fernen Italien die Schlachtfelder der Gigantenkämpfe markierten, wie landschaftliche Formationen Anregungen zur Verortung mythischer Geschichten boten, wie also das märchenhafte "Nimmerland", in dem die Erzählungen der "Odysee" angesiedelt sind, nach und nach "reale" Bezugspunkte in einer Welt erhielt, die von den reisenden Helden allmählich erschlossen wurde. ... Methodisch und konzeptionell wird hier Neuland betreten.« Mischa Meier, Süddeutsche Zeitung, 10.10.2011 »Ein Leseabenteuer ist sein Buch schon dadurch, wie es sich auf die "Spur von Mythen" setzt, und diese immer wieder als "eigenartige Rückschlüsse und kreative Missverständnisse der Griechen" ausmacht. Denn der "signifikante Mangel der Griechen war ihre Einsprachigkeit".« Christian Thomas, Frankfurter Rundschau, 11.10.2011 »Was Lane Fox den Griechen des 8. Jahrhunderts v. Chr. im Allgemeinen und den Euböern im Besonderen zuschreibt, gilt auch für ihn: Er brilliert nicht durch Taten, sondern durch Worte.« Stefan Rebenich, Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2011 »Auf verblüffende Art trägt der Autor Fundstück für Fundstück, Indiz für Indiz zusammen.« Hans-Dieter Füser, Mannheimer Morgen, 17.10.2011
»Fern und zugänglich zugleich erscheint unter der Feder von Lane Fox die Welt der reisende Helden, die nicht als Händler, Siedler, Söldner, Handwerker oder Abenteurer anzusprechen sind, weil sie alles dies neben- und nacheinander sein konnten. ... Das gelehrte Buch ... wird die Debatte um das archaische Griechenland, dessen Anfang und Signatur, neu beleben.«
Uwe Walter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2011
»Selten hat ein wissenschaftlicher Kraftakt solch ein Lesevergnügen bereitet.«
Johannes Saltzwedel, Kultur Spiegel, September 2011
»Lane Fox versteht es … den Leser selbst auf eine kleine Abenteuerfahrt mitzunehmen, und man erfährt, wie sprachliche Missverständnisse zur Gleichsetzung und Lokalisierung von Personen führten, wie alte Denkmäler fehlinterpretiert und mit Geschichten, die man anderswo gehört hatte, angereichert wurden, wie Funde prähistorischer Tierknochen im fernen Italien die Schlachtfelder der Gigantenkämpfe markierten, wie landschaftliche Formationen Anregungen zur Verortung mythischer Geschichten boten, wie also das märchenhafte „Nimmerland“, in dem die Erzählungen der „Odysee“ angesiedelt sind, nach und nach „reale“ Bezugspunkte in einer Welt erhielt, die von den reisenden Helden allmählich erschlossen wurde. … Methodisch und konzeptionell wird hier Neuland betreten.«
Mischa Meier, Süddeutsche Zeitung, 10.10.2011
»Ein Leseabenteuer ist sein Buch schon dadurch, wie es sich auf die „Spur von Mythen“ setzt, und diese immer wieder als „eigenartige Rückschlüsse und kreative Missverständnisse der Griechen“ ausmacht. Denn der „signifikante Mangel der Griechen war ihre Einsprachigkeit“.«
Christian Thomas, Frankfurter Rundschau, 11.10.2011
»Was Lane Fox den Griechen des 8. Jahrhunderts v. Chr. im Allgemeinen und den Euböern im Besonderen zuschreibt, gilt auch für ihn: Er brilliert nicht durch Taten, sondern durch Worte.«
Stefan Rebenich, Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2011
»Auf verblüffende Art trägt der Autor Fundstück für Fundstück, Indiz für Indiz zusammen.«
Hans-Dieter Füser, Mannheimer Morgen, 17.10.2011
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Dieses Buch ist die Frucht jahrelangen Nachdenkens, Reisens und Forschens, und es freut mich sehr, dass es nun auch in deutscher Übersetzung vorliegt. In England wurden die »Reisenden Helden« im letzten November als 90-minütige Fernsehdokumentation ausgestrahlt. Obwohl BBC4 ein Digitalfernsehkanal ist, hatte die Sendung fast 1,5 Millionen Zuschauer, viermal so viele wie für diese Tageszeit üblich. Nun darf sich Deutschland diesem Interesse anschließen, zumal das Thema des Buches tief in der deutschen Gelehrtengeschichte wurzelt. Meine leidenschaftliche Liebe zu Homer ist der Grund, warum ich mein Leben dem Studium der griechischen Welt gewidmet habe. Es gibt einen Deutschen, für den Homer eine ähnliche Inspirationsquelle gewesen ist: Heinrich Schliemann, den Ausgräber von Troja und Mykene. Auch wenn es mittlerweile zum guten Ton gehört, seine Zuordnungen und Forschungsmethoden kleinzureden, bewundere ich ihn nach wie vor nicht nur für die Leidenschaft, die ihn antrieb, sondern auch für seine spektakulären Funde. Für mich galt schon immer: Wer auch nur einen bislang unverstandenen Vers von Homer zu erklären vermag, hat nicht umsonst gelebt. Ich glaube, mit Hilfe der Funde und Texte eine bislang ungeklärte Stelle in der Ilias aufhellen zu können; mit dem argumentativen Hauptstrang dieses Buches hängt meine Entdeckung jedoch nicht notwendig zusammen. Homer möchte uns am Ende des zweiten Buches einen akustischen Eindruck vom Vormarsch des griechischen Heeres geben, als es sich zum ersten Mal über die Ebene auf Troja zubewegt. Die Anspielung des Dichters, bislang noch nie richtig verstanden, bezieht sich auf einen Klang im fernen Westen. Den Auftakt der Schlachtszenen in Homers Epos bildet also ein buchstäblich weit hergeholter Vergleich. So darf ich jetzt das Gefühl haben, mein Leben nicht vergeudet zu haben.
In Deutschland gibt es viele Menschen, so vermute ich, die dieses Gefühl nachvollziehen können. Dafür sprechen die aktuellen Diskussionen unter deutschen Gelehrten über die Lage von Homers Troja. Darauf deutet auch der Erfolg eines populärwissenschaftlichen Buches, des 2008 erschienenen Bestsellers Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe von Raoul Schrott. Die Thesen Schrotts, der aus Homer einen griechischen Schreiber in assyrischen Diensten macht und den Schauplatz der Ilias von Troja in die Kilikische Ebene um Karatepe verlegt - die auch in meinem Buch eine Rolle spielt -, vermochten allerdings keinen Homerfachmann wirklich zu überzeugen. Mit fundierten Argumenten ist ihnen Joachim Latacz entgegengetreten. Doch auch Latacz, der sich immer für die Thesen des letzten großen Ausgräbers von Troja, Manfred Korfmann, stark gemacht und dessen Meinung von der Historizität des Trojanischen Krieges gestützt hat, stößt auf Widerspruch: Korfmanns Tübinger Kollege, der Althistoriker Frank Kolb, einer der Kontrahenten im deutschen »Troja-Streit«, vertritt in seinem kürzlich erschienenen Buch Tatort »Troia«. Geschichte, Mythen, Politik die Meinung, dass Homer sich die dichterische Freiheit nahm, Ereignisse vom mittelgriechischen Festland an die kleinasiatische Küste zu verlegen. Ich hege die Hoffnung, dass mein Blick von außen Bewegung in die festgefahrenen deutschen Positionen zu bringen vermag.
Gegen Ende meines Buches äußere ich ebenfalls - wenn auch sehr anders geartete - Gedanken zu einer »Heimat« Homers. Sie sind, so hoffe ich, überzeugend, auch wenn wir über das Leben des Dichters kaum etwas wissen. Homer beschreibt in seinen Epen Griechen, die in den Osten reisten, ebenso wie ich es versucht habe, und ich habe diese bekannten Geschichten mit gebührender Zuneigung analysiert. Sie sind natürlich fiktional - im Gegensatz zu meiner Historiographie reisender Helden in Homers Welt. Allerdings bin ich verblüfft, wie sehr sich einige Details mit Aspekten der von mir beschriebenen Reisen zur Deckung bringen lassen. &l
Erscheint lt. Verlag | 19.8.2011 |
---|---|
Übersetzer | Susanne Held |
Zusatzinfo | 8 Karten, 16 S. Tafeln mit farbigen und s/w-Abb. |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Travelling Heroes. Greeks and their Myths in the Epic Age of Homer |
Maße | 163 x 232 mm |
Gewicht | 950 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Vor- und Frühgeschichte / Antike |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Schlagworte | Antike • Griechenland (Alt-G.); Geistes-/Kultur-Geschichte • Homer • HomerTrave • Mythen • Mythologie, griechische |
ISBN-10 | 3-608-94696-9 / 3608946969 |
ISBN-13 | 978-3-608-94696-3 / 9783608946963 |
Zustand | Neuware |
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