Georgica - Zeitschrift für Kultur, Sprache und Geschichte Georgiens und Kaukasiens / Jahrgang 2009, Heft 32
Seiten
2010
|
1., Auflage
Shaker (Verlag)
978-3-8322-9283-6 (ISBN)
Shaker (Verlag)
978-3-8322-9283-6 (ISBN)
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Sprachwissenschaftliche Aufsätze: Im Beitrag von Wolfgang Schulze werden vier neuere udische Texte vorgestellt (Dialekt von Nizh), versehen mit einer ausführlichen Interlinear-Version, Übersetzung und Kommentaren zu Prozessen des Sprachwandels. Die Texte decken die drei Domänen 'folkloristische Erzählung', 'Bibelübersetzung' (Buch Jona) und 'private history' ab. Zugleich gibt der Beitrag einen Überblick über Inhalt und Umfang des insgesamt verfügbaren Korpus von Texten in dieser südostkaukasischen Sprache.
Der Artikel von Heinz Fähnrich enthält eine Übersicht über die wichtigsten Rekonstruktionen der Bauinschrift der Sioni-Kirche von Bolnisi. Anhand von strukturellen und inhaltlichen Vergleichen mit anderen frühchristlichen Inschriften, mit grammatischen Erscheinungen des Altgeorgischen und Angaben der Chroniken wird deutlich gemacht, dass die Rekonstruktion der Inschrift, wie sie R. Pataridse bietet, und die damit verknüpfte Datierung des Baus in das 4. Jh. der historischen Wirklichkeit wohl am besten entsprechen dürften.
Stefanie Schaarschmidts Beitrag widmet sich der bisher nur wenig diskutierten sprachlichen Beziehung Geor-gisch/Russisch, wobei sie die aktuelle Situation beleuchtet und Tendenzen aufzeigt. Das Studium der Situierung der russischen Sprache in Georgien vermittelt wichtige Ein-blicke in den Mechanismus interethnischer Kommunikation und lässt Schlüsse bezüglich der Beziehung von Menschen untereinander sowie zu Geschichte und Politik des Landes zu.
Die Arbeit von Marina Andrasaschwili widmet sich synchron-vergleichend der Analyse von Äquivalenten deutschsprachiger Toponyme in georgischen Quellen, wodurch die in ihnen existierende Differenziertheit-Variantenvielfalt und vereinzelt auch Ungenauigkeiten und Auslassungen sichtbar werden. Damit bereitet die Autorin die Grundlage für ein neues Wörterbuch geographischer Namen, in vielen Fällen werden konkrete Vorschläge aus linguistischer Position gegeben.
Im umfangreichsten Teil des vorliegenden Hefts, dem geschichtswissenschaftlichen Teil, beschreibt Eckard Hübner die Familiengeschichte der Chimschiaschwilis, wofür er sowohl georgische als auch türkische Quellen auswertet, was beide Seiten bisher häufig vermieden. Damit im Zusammenhang wird der komplizierte, steinige Weg Atscharas (Adschariens) erkennbar.
Der Beitrag von Luitwin Bies beschäftigt sich mit dem Schicksal von 22 georgischen Soldaten und Armeeangehörigen, die im faschistischen Deutschland gefallen sind, erschossen bzw. hingerichtet wurden. Vor allem interessierten den Autor die im Zuchthaus Brandenburg angeklagten sechzehn Georgier, denen Verschwörung im deutschen Wehrmachtsbataillon "Bergmann" vorgeworfen wurde, und fragt nach den Beweggründen der Handlungen der Georgier.
Das Ziel des Artikels von Nugzar Ter-Oganov ist die Untersuchung solcher Fragen zur Geschichte der georgischen Juden wie die Ermittlung der Anzahl, der Geographie und der Besonderheiten ihrer Ansiedlung in Georgien, die unmittelbar mit der Binnenmigration verbunden sind, die Verschiebung von Siedlungsorten der jüdischen Bevölkerung im Laufe der genannten Zeitperiode sowie die Gründe, die zur Assimilierung eines Teils der georgischen Juden in der Epoche des späten Feudalismus geführt haben.
Andro Gogoladse/Tea Zitlanadses Beitrag "Ein legendäres Königreich in europäischen Chroniken und Karten des Mittelalters" beschäftigt sich in vergleichender Analyse mit den über den Priesterkönig Johannes Presbyter existierenden Quellen und kartografischen Materialien, insbesondere wird die Periode des 5. Kreuzzuges mit dem aufkommenden Gerücht über eine aus dem Orient aufgebrochene Streitmacht untersucht. Anhand von europäischer Literatur und Karten kristallisieren die Autoren zwei Gebiete der Heimat dieses mythischen Königs heraus.
Mit Merab Kalandadses Artikel "Probleme der Neuen Geschichte Westeuropas in der georgischen Historiographie des 20. Jahrhunderts" wird offensichtlich, dass das Studium der Neuen Geschichte Westeuropas in Georgien seine eigene Tradition besitzt, jedoch noch nicht zu speziellen Studien in der georgischen Historiografie geführt hat.
Sophia Vashalomidzes Beitrag "Die mongolische Herrschaft in georgischen Quellen" analysiert das Bild der Mongolen in der georgischen Literatur. Es werden Einblicke in die historischen Quellen vermittelt, die Aussagen zur mongolischen Herrschaft im alten Georgien treffen und im Besonderen ein Mongolenbild besprochen, das von der Chronik "Kartlis Cxovreba" ("Das Leben Kartlis") überliefert wird, die reichhaltige Informationen zur mongolisch-tatarischen Herrschaft in Georgien und zu Asien und Europa insgesamt enthält.
Der literaturwissenschaftlicher Beitrag von Pjotr Tschekalow skizziert das georgische Thema im lyrischen Nachlass des abasinischen Dichters Kjarim L. Myxc, geb. 1949, der am 12. April 2001 an einem Herzinfarkt starb und von dem bis heute acht seiner Bücher erschienen sind. Im Werk des Dichters werden sehr ernste Seiten des abchasisch/russisch-georgischen Krieges deutlich.
Mit dem Beitrag von Sasa Aleksidse zur Religionswissenschaft "Muttersprache und ethnische Herkunft der assyrischen Apostel in Georgien" wird die Frage nach einer möglichen georgischen Herkunft der assyrischen Väter gestellt und sich eingehend mit den Argumenten von Befürwortern und Gegnern dieser These auseinandergesetzt sowie ein eigener Standpunkt herausgearbeitet.
Der Artikel von Heinz Fähnrich enthält eine Übersicht über die wichtigsten Rekonstruktionen der Bauinschrift der Sioni-Kirche von Bolnisi. Anhand von strukturellen und inhaltlichen Vergleichen mit anderen frühchristlichen Inschriften, mit grammatischen Erscheinungen des Altgeorgischen und Angaben der Chroniken wird deutlich gemacht, dass die Rekonstruktion der Inschrift, wie sie R. Pataridse bietet, und die damit verknüpfte Datierung des Baus in das 4. Jh. der historischen Wirklichkeit wohl am besten entsprechen dürften.
Stefanie Schaarschmidts Beitrag widmet sich der bisher nur wenig diskutierten sprachlichen Beziehung Geor-gisch/Russisch, wobei sie die aktuelle Situation beleuchtet und Tendenzen aufzeigt. Das Studium der Situierung der russischen Sprache in Georgien vermittelt wichtige Ein-blicke in den Mechanismus interethnischer Kommunikation und lässt Schlüsse bezüglich der Beziehung von Menschen untereinander sowie zu Geschichte und Politik des Landes zu.
Die Arbeit von Marina Andrasaschwili widmet sich synchron-vergleichend der Analyse von Äquivalenten deutschsprachiger Toponyme in georgischen Quellen, wodurch die in ihnen existierende Differenziertheit-Variantenvielfalt und vereinzelt auch Ungenauigkeiten und Auslassungen sichtbar werden. Damit bereitet die Autorin die Grundlage für ein neues Wörterbuch geographischer Namen, in vielen Fällen werden konkrete Vorschläge aus linguistischer Position gegeben.
Im umfangreichsten Teil des vorliegenden Hefts, dem geschichtswissenschaftlichen Teil, beschreibt Eckard Hübner die Familiengeschichte der Chimschiaschwilis, wofür er sowohl georgische als auch türkische Quellen auswertet, was beide Seiten bisher häufig vermieden. Damit im Zusammenhang wird der komplizierte, steinige Weg Atscharas (Adschariens) erkennbar.
Der Beitrag von Luitwin Bies beschäftigt sich mit dem Schicksal von 22 georgischen Soldaten und Armeeangehörigen, die im faschistischen Deutschland gefallen sind, erschossen bzw. hingerichtet wurden. Vor allem interessierten den Autor die im Zuchthaus Brandenburg angeklagten sechzehn Georgier, denen Verschwörung im deutschen Wehrmachtsbataillon "Bergmann" vorgeworfen wurde, und fragt nach den Beweggründen der Handlungen der Georgier.
Das Ziel des Artikels von Nugzar Ter-Oganov ist die Untersuchung solcher Fragen zur Geschichte der georgischen Juden wie die Ermittlung der Anzahl, der Geographie und der Besonderheiten ihrer Ansiedlung in Georgien, die unmittelbar mit der Binnenmigration verbunden sind, die Verschiebung von Siedlungsorten der jüdischen Bevölkerung im Laufe der genannten Zeitperiode sowie die Gründe, die zur Assimilierung eines Teils der georgischen Juden in der Epoche des späten Feudalismus geführt haben.
Andro Gogoladse/Tea Zitlanadses Beitrag "Ein legendäres Königreich in europäischen Chroniken und Karten des Mittelalters" beschäftigt sich in vergleichender Analyse mit den über den Priesterkönig Johannes Presbyter existierenden Quellen und kartografischen Materialien, insbesondere wird die Periode des 5. Kreuzzuges mit dem aufkommenden Gerücht über eine aus dem Orient aufgebrochene Streitmacht untersucht. Anhand von europäischer Literatur und Karten kristallisieren die Autoren zwei Gebiete der Heimat dieses mythischen Königs heraus.
Mit Merab Kalandadses Artikel "Probleme der Neuen Geschichte Westeuropas in der georgischen Historiographie des 20. Jahrhunderts" wird offensichtlich, dass das Studium der Neuen Geschichte Westeuropas in Georgien seine eigene Tradition besitzt, jedoch noch nicht zu speziellen Studien in der georgischen Historiografie geführt hat.
Sophia Vashalomidzes Beitrag "Die mongolische Herrschaft in georgischen Quellen" analysiert das Bild der Mongolen in der georgischen Literatur. Es werden Einblicke in die historischen Quellen vermittelt, die Aussagen zur mongolischen Herrschaft im alten Georgien treffen und im Besonderen ein Mongolenbild besprochen, das von der Chronik "Kartlis Cxovreba" ("Das Leben Kartlis") überliefert wird, die reichhaltige Informationen zur mongolisch-tatarischen Herrschaft in Georgien und zu Asien und Europa insgesamt enthält.
Der literaturwissenschaftlicher Beitrag von Pjotr Tschekalow skizziert das georgische Thema im lyrischen Nachlass des abasinischen Dichters Kjarim L. Myxc, geb. 1949, der am 12. April 2001 an einem Herzinfarkt starb und von dem bis heute acht seiner Bücher erschienen sind. Im Werk des Dichters werden sehr ernste Seiten des abchasisch/russisch-georgischen Krieges deutlich.
Mit dem Beitrag von Sasa Aleksidse zur Religionswissenschaft "Muttersprache und ethnische Herkunft der assyrischen Apostel in Georgien" wird die Frage nach einer möglichen georgischen Herkunft der assyrischen Väter gestellt und sich eingehend mit den Argumenten von Befürwortern und Gegnern dieser These auseinandergesetzt sowie ein eigener Standpunkt herausgearbeitet.
Reihe/Serie | Georgica - Zeitschrift für Kultur, Sprache und Geschichte Georgiens und Kaukasiens | 1.60 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 165 x 240 mm |
Gewicht | 239 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Slavistik | |
Schlagworte | Georgica • Georgien • Geschichte • Kaukasien • Kultur • Sprache • Zeitschrift für Kultur, Sprache und Geschichte Georgiens und Kaukasiens |
ISBN-10 | 3-8322-9283-7 / 3832292837 |
ISBN-13 | 978-3-8322-9283-6 / 9783832292836 |
Zustand | Neuware |
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