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Vorwort zur Neuauflage Mit dem Band "Konzeptentwicklung musiktherapeutischer Praxis und Forschung" eröffneten wir 1996 die "Materialien zur Musiktherapie". Die inzwischen achtbändige Reihe des Instituts für Musiktherapie und Morphologie (IMM) und des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Münster, an dem die Herausgeberin für den Bereich der Musiktherapie seit 1990 verantwortlich tätig ist, setzte zum einen die bis dato nicht über den Buchhandel erhältliche Reihe der "Materialien zur Morphologie der Musiktherapie" mit insgesamt 6 Heften fort. In Unterscheidung zu anderen musiktherapeutischen Reihen verfolgten beide Reihen zunächst das Ziel, musiktherapeutische Beiträge aus den unterschiedlichsten Praxisbereichen mit der Stringenz eines gemeinsamen theoretischen Bezugssystems, welches die Mitglieder des IMM in der Morphologischen Psychologie (Wilhelm Salber) gefunden hatten, zu verbinden. Dabei entsprach es den Entwicklungen der Morphologischen Musiktherapie, dass nach einer Zeit der Konsolidierung, in der eine gewisse methodische Festlegung und Fokussierung zur Herausbildung einer deutlich erkennbaren Gestalt notwendig war, zunehmend auch Übergänge zu anderen Richtungen und verwandten Denk- und Sichtweisen gesucht wurden, um notwendige Verwandlungen zuzulassen. Die "Materialien zur Musiktherapie" standen daher von Anfang an für Veröffentlichungen aus den beiden Instituten zur Verfügung sowie darüber hinaus anderen musiktherapeutischen Autorinnen und Autoren, die Musik als seelisches Mittel der Behandlung auffassen, deren Gestaltungs- und Umbildungsprozessen es im Einzelnen nachzugehen gilt. Damit wurde eine Verbindung geschaffen zu anderen, ebenfalls hermeneutisch-verstehenden Ansätzen der Musiktherapie, wie z.B. denen, die von psychoanalytischen, gestaltpsychologischen oder systemischen Theorien ausgehen. Als Gemeinsamkeit verbindet die seither in dieser Reihe erschienenen Werke eine Auffassung von Musiktherapie, in der sich die therapeutische Beziehung im Austausch von Musik und Sprache gestaltet und die der Vorstellung folgt, dass therapeutische Veränderungen aus der umwandelnden Verinnerlichung einer therapeutischen (Beziehungs-)Erfahrung erwachsen. Wir freuen uns, dass nun nach über zehn Jahren eine überarbeitete und erweiterte Auflage dieses ersten vergriffenen Bandes der Reihe vorgelegt werden kann. Alle Artikel wurden dazu redaktionell überarbeitet und an die neue Rechtschreibung angeglichen. Darüber hinaus erfuhren die Artikel von Tüpker und Deuter eine auch inhaltliche Überarbeitung und Aktualisierung. Der Artikel von Kunkel ("Sein oder Nicht-Sein" - Musiktherapie mit einem schizophrenen Patienten) wurde durch eine aktuellere Fassung des gleichen Themas unter Beibehaltung des zentralen Fallberichtes ersetzt. Hinzugekommen ist ein weiterer Artikel von Grootaers (Hundert Minuten pro Woche), mit dem neben dem Artikel von Esch und West eine aktuelle Variante offener musiktherapeutischer Gruppenarbeit vorgestellt wird. Diese Variante der Gruppenarbeit, von der gleichen theoretischen Grundlage aus gedacht und dennoch gänzlich anders in der Durchführung, erschien uns zum einen angesichts der Häufigkeit vergleichbarer Rahmenbedingungen in Kliniken verlockend, zum anderen zeigt sich hier beispielhaft, dass die Morphologische Musiktherapie kein vorgegebenes Verfahren impliziert, sondern von ihr als theoretischem Hintergrund aus, verschiedene Modelle der Arbeit in der Praxis konzipierbar sind. Gedankt sei an dieser Stelle nicht nur den Autorinnen und Autoren dieses Bandes, sondern auch den insgesamt über 20 Autorinnen und Autoren der Reihe für die stets kollegiale und freundliche Zusammenarbeit, den vielen Korrekturleserinnen und -lesern für ihre sorgfältige Arbeit sowie dem LITVerlag für die heute eher selten gewordene Möglichkeit der langjährigen Verfügbarkeit der einzelnen Bände der Reihe. Rosemarie Tüpker, Münster im Februar 2007 (Herausgeberin) |
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