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Vorwort Das Wattenmeer an einem Sommertag. Wer einmal seinen Zauber erlebt hat, wird immer wieder zurückkommen! Am Rande der Salzwiese zu sitzen und in die weiten Flächen der Gezeitenzone zu schauen, gehört zu den schönsten Naturerlebnissen. Die im Sonnenlicht spiegelnden Schlickflächen, die Stimmen Tausender von Seevögeln und der intensive Geruch von Boden, Meerwasser und blühenden Pflanzen tauchen den Besucher in eine Welt ein, die alle Sinne anspricht und den Alltag vergessen lässt. Jährlich besuchen viele tausend Menschen die Küste, um sich dort von den Belastungen des Alltags zu erholen. So widersprüchlich es klingen mag: Leider tragen sie vielfach zum Artensterben und zur Zerstörung der Landschaften bei, die sie so dringend zur eigenen Erholung benötigen. Dabei könnte sich ein gelenkter, maßvoller Tourismus, zu dem auch die Rücksichtnahme und der behutsame Umgang mit der Natur gehören, durchaus mit der Erhaltung und dem Schutz der Umwelt vertragen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind bei den Menschen an der Küste Kenntnisse über Prozesse und Zusammenhänge in der Landschaft nötig. Dieses Buch soll mithelfen, solche Kenntnisse jedermann - den an der Küste Heimischen wie den Besuchern -zugänglich zu machen. Die Autoren möchten ihnen das Wattenmeer mit seinen lebendigen Bewohnern verständlich und sympathisch machen. Nur wer etwas von dem versteht, was er wahrnimmt, nur wer es auch schön findet und zu schätzen vermag, wird auch ein Herz dafür haben, es zu schützen. Wir alle sollten froh darüber sein, dass wir in Deutschland inzwischen ein ansehnliches Netz von Nationalparken haben. Mit solchen großflächigen Schutzgebieten bewahren wir Naturlandschaften aufgrund ihres eigenen Wertes und stellen zugleich die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen sicher. Damit erfüllen wir die Ziele des Bundesnaturschutzgesetzes, aber unabhängig von gesetzlichen Anforderungen sollte es uns auch ein ethisch-moralisches Anliegen sein, unser Naturerbe dauerhaft zu sichern. Viele Menschen haben das längst erkannt und arbeiten aktiv am Gelingen dieses großartigen Vorhabens mit. Aber der Druck, der auf dem Wattenmeer lastet, ist immer noch zu groß. Nach wie vor gibt es zahlreiche negative Einwirkungen, die dieser fantastischen Landschaft zugemutet werden. So sollte es unser gemeinsames Anliegen sein, uns - wann immer möglich - für eine stete Verbesserung einzusetzen. Auf diesem Weg sind bereits hoffnungsvolle Schritte erfolgt. So konnten zum Beispiel die Einträge von Schwermetallen wie Blei und Quecksilber in den letzten Jahren gesenkt werden. Auch die Mengen an polychlorierten Biphenylen (PCB's), die über die Flüsse in die Nordsee gelangen, zeigt seit 1985 einen rückläufigen Trend. Dies sollte uns in unserer Aktivität bestärken, damit das Wattenmeer das bleibt, was es ist: eine wunderschöne Naturlandschaft. Wer allerdings nur daheim im Zimmer Verständnis von der und für die Natur des Wattenmeeres gewinnen will, wird diesen Weg nicht so leicht beschreiten können. Dem vor allem öffnen die nachfolgenden Seiten die wundersame Welt von Meer, Watt, Strand und Dünen, der hinausgeht und mit allen Sinnen erleben und entdecken will. Durch rücksichtsvolles Verhalten kann dabei jeder zum Schutze der Natur beitragen. In der Philosophie des antiken Griechenlands taucht bereits der Gedanke vom Meer als der Geburtsstätte des Lebens auf. Ob es eine immerwährende Geburtsstätte von Leben bleibt, liegt letztlich in unserer Hand. Wir dürfen dabei keine Zeit verlieren! Folgenden Freunden und Bekannten danken wir für die Bereitstellung von Fotos: K. Janke (Hamburg), J. Diersche (Wilhelmshaven), K. Janke (Hamburg), S. Klaus (Jena), H.-J. Künne (Osnabrück), L. Koch (Westerland). Das Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven hat uns das Satellitenbild des Wattenmeeres, die aktuellen Seehundzahlen sowie eine Übersichtskarte zur Verfügung gestellt. Jörg Petersen hat uns die Druckvorlage einer Grafik überlassen. Rainer Borcherding hat freundlicherweise die Literaturliste ergänzt. Die Kollegen der beteiligten Nationalparkverwaltungen haben freundlicherweise kritische Anmerkungen zum Manuskript geliefert und Grafiken bereitgestellt. Bei der Titelgestaltung half Malte Stock mit seinen Ideen. Ihnen allen sei herzlich gedankt. Dieses Buch stellt gegenüber der ursprünglich beim Verlag Otto Maier Ravensburg in zwei Auflagen und danach im Boyens Buchverlag neu aufgelegten und nochmals nachgedruckten Ausgabe eine völlige Neubearbeitung dar, die inhaltlich auf den neuesten Stand der Kenntnisse gebracht, erweitert und neu illustriert worden ist. Das eigentliche Watt ist der täglich zweimal vom Meerwasser überspülte und wieder trockenfallende Küstenraum zwischen dem Vordeichsland und den Salzwiesen der Inseln. Zum Wattenmeer als übergeordneter Einheit gehören auch die Salzwiesen und die Inseln. Das Watt erstreckt sich über eine Länge von etwa 450 km von der holländischen Stadt Den Helder im Westen bis zum dänischen Esbjerg im Norden. Februar 2007 Die Autoren |
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