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Vorwort und Dank Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit dem Basler Erdbeben von 1356. Schon vor sechzig Jahren, in der Primarschule, haben mich die farbigen Erzählungen des Lehrers über das Beben zutiefst beeindruckt, nicht nur im Klassenzimmer, wo uns Kindern das Schulwandbild vorgeführt wurde, sondern auch auf den "Ganztägigen", den Schulwanderungen, an denen wir Burgruinen besuchten und uns beispielsweise der Wohnturm von Pfeffingen als "hohler Backenzahn", zerstört durch das Erdbeben, vorgestellt wurde. Am Humanistischen Gymnasium musste ich - ich denke, es war im 3. oder 4. Jahr - vor der Klasse einen Vortrag über das Erdbeben halten, und als ich in der 6. Klasse die Unterkellerung eines Gebäudes im Schulareal aufmerksam verfolgte und dabei erstmals Bekanntschaft mit dem Archäologieprofessor Rudolf Laur-Belart schliessen durfte, war ich sehr enttäuscht, dass bloss Schichten aus gallorömischer Zeit und keinerlei Hinweise auf Erdbebenschutt zum Vorschein kamen. Umso mehr erfüllte es mich mit Stolz, als ich 1954 - noch als Gymnasiast - Mauerreste der im Erdbeben zerstörten, für verschollen gehaltenen Burgstelle Alt-Landskron entdeckte. Später, im Laufe des Studiums und bei Ausgrabungen auf Burgen in Basels Umgebung, namentlich auf den Ruinen Sternenberg und Löwenburg, hat mich die Erdbebenproblematik ständig begleitet. Als ich 1962 im 140. Neujahrsblatt der GGG über den mittelalterlichen Adel und seine Burgen im ehemaligen Fürstbistum Basel schreiben durfte, musste ich selbstverständlich auch auf das Erdbeben und seine Auswirkungen eintreten. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte sammelten sich immer mehr Informationen über das Erdbeben und seine Folgen an. Es waren vor allem die kantonalen Dienststellen der Archäologie und Denkmalpflege in Basel-Stadt und Basel-Landschaft, die mit laufend verfeinerten Untersuchungs- und Dokumentationsmethoden Befunde an Häusern, Stadtbefestigungen, Kirchen, Burgen und Ruinen zutage förderten, die ein immer differenzierteres Bild von der Katastrophe vermittelten. Die Aussagen der seit langem bekannten Schriftquellen über das Beben sind so teils bestätigt, teils widerlegt, oft auch präzisiert und relativiert worden. Was heute über das Erdbeben von 1356 und seine Folgen ausgesagt werden kann, ist unvergleichlich mehr, als man im Jubiläumsjahr 1956 zu wissen glaubte. Längst nicht alles, was im Zuge einer langfristigen, von vielen Stellen gleichzeitig betriebenen Forschungstätigkeit beobachtet, nachgewiesen, widerlegt oder angedacht wird, findet Eingang in die Fachliteratur, wo über den aktuellen Wissensstand berichtet wird. Viele Überlegungen und Vermutungen werden mündlich ausgetauscht, etwa bei Besichtigungen, an Besprechungen und Konferenzen, oft bloss über Telefonate und neuerdings immer häufiger über Internet und E-Mail. Es ist mir deshalb ein grosses Bedürfnis, mich bei all jenen Kollegen und Kolleginnen zu bedanken, mit denen ich mich im Laufe der Jahre, vor allem aber in der letzten Zeit, als das vorliegende Buch entstand, über das Erdbeben, sei es im allgemeinen, sei es über Detailaspekte, unterhalten durfte. Mit Namen seien genannt Rolf d'Aujourd'hui, Thomas Bitterli, Alex Furger, Christoph Matt, Jakob Obrecht, Christoph Reding, Dorothee Rippmann, Gabriela Schwarz-Zanetti und Werner Wild. Besonders zahlreiche und wertvolle Hinweise verdanke ich Guido Helmig (Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt) und Daniel Reicke (Denkmalpflege Basel-Stadt). Unbefangene und kritische Anregungen durfte ich von auswärtigen Kollegen empfangen, von Thomas Biller (Berlin), John Zimmer (Luxembourg) und Christian Wilsdorf (Colmar). Ohne tatkräftige, mannigfache Unterstützung wäre dieses Buch nie zustande gekommen. Grössten Dank schulde ich M. Letizia Heyer-Boscardin für die Beschaffung der Abbildungsvorlagen und die Koordinierung der Kontakte zwischen Autor, Verlag und GGG-Kommission. Sehr zu danken habe ich auch Valeria Wyler, die nicht nur die Aufgaben einer Assistentin getreulich erfüllt, sondern mich auch bei den Feldaufnahmen, oft in schwierigem Gelände, begleitet hat. Sabine Rohner darf ich für die sorgfältige Erstellung der Reinschrift danken, und für die kritische Durchsicht des Manuskriptes bin ich Ulrich Barth und Rosmarie Steiner zu Dank verpflichtet. Zum Gelingen des Werkes haben verschiedene Institutionen beigetragen, so das Historische Museum Basel, das Staatsarchiv, die Denkmalpflege und die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. In verdankenswerter Weise haben auch das Historische Museum Aargau / Schloss Lenzburg, die Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft, das Amt für Museen und Archäologie des Kantons Basel-Landschaft, die Burgerbibliothek Bern, das Bundesamt für Landestopographie und der Desertina-Verlag Chur Abbildungsvorlagen zur Verfügung gestellt. Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen all dieser Institutionen sei für ihre Hilfsbereitschaft verbindlichster Dank ausgesprochen. Mit grosser Freude danke ich auch Kollegen Hans Peter Laubscher, der sich spontan bereit erklärt hat, einen Betrag über die geologischen Aspekte des Erdbebens zu verfassen. Der Kommission zum Neujahrsblatt der GGG, insbesondere der Präsidentin, Frau Doris Tranter, danke ich für die vielseitige Förderung des Buchprojektes und die Bereitschaft, das Erdbebenthema in die Reihe des Neujahrsblattes aufzunehmen. Dem Verlag Schwabe sowie dem Verleger Urs Breitenstein sei für die kompetente Betreuung der Buchherstellung besonders gedankt.
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