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VORWORT



Das Leben und das Werk des österreichischen Architekten Ernst Anton Plischke1 (1903-1992) wurden durch die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts in drei Abschnitte geteilt. Auf die Jahre seiner Ausbildung und seiner ersten Erfolge in Österreich folgte 1939 bis 1963 die Zeit der Emigration in Neuseeland und schließlich seine Rückkehr nach Wien als Professor für Architektur an der Akademie der bildenden Künste.


FORSCHUNGSSTAND UND ZIELE

Ernst Plischke bestimmte den Blick auf sein Werk selbst. Er ließ seine Arbeiten bereits ab den zwanziger Jahren von professionellen Fotografen ausführlich dokumentieren, wählte die veröffentlichten Ansichten oder Bildausschnitte sorgfältig aus2 und publizierte einige seiner Arbeiten selbst. 3

In Neuseeland erläuterte Plischke seinen Baugedanken in den Publikationen About Houses (1943) und Design and Living (1947) am Beispiel der Häuser Gamerith am Attersee (1933/34, WV 69) und Frankl in Christchurch (1939/40, WV 95). 4 Außerdem stellte er einige seiner Neubauten in Design Review vor. 5

Zurück in Wien fasste Plischke 1969 eine repräsentative Auswahl seiner Werke unter dem programmatischen Titel Vom Menschlichen im neuen Bauen zusammen. 6 Nach seiner Emeritierung als Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste folgte 1976 eine Darstellung seiner Schule. 7 Zu seinem 80. Geburtstag präsentierte die Akademie der bildenden Künste 1983 das Werk ihres ehemaligen Schülers, Lehrers und Rektors im Rahmen einer Ausstellung, deren Exponate zweifelsohne im Einvernehmen mit Plischke aus seinem Archiv ausgewählt wurden. 8 1989 erzählte Ernst Plischke in einem ausführlichen Rückblick schließlich selbst sein Leben mit Architektur. 9

Die Rezeption von Plischkes Werk durch die Architekturkritik und die Architekturgeschichte erfolgte in mehreren Phasen. Zunächst wurden einzelne, gerade fertig gestellte Arbeiten in deutschsprachigen Architektur- und Kunstgewerbezeitschriften vorgestellt. 10 Bald folgte auch die Anerkennung im Ausland. 11 Nachdem Plischke nach Österreich zurückgekehrt war und anlässlich seiner "runden" Geburtstage kam es zu einer retrospektiven Wiederentdeckung, 12 während seine Neubauten nur spärlich publiziert wurden. 13 In den achtziger Jahren begann in Wien und Neuseeland mit den Dissertationen Die Architektur Ernst A. Plischkes in Österreich bis 1939. Versuch einer Standortbestimmung von Elisabeth Liskar14 und The Architecture of E. A. Plischke in New Zealand, 1939-1962 von Linda Tyler15 im persönlichen Dialog mit Plischke die (kunstwissenschaftliche Aufarbeitung seines Werkes. Eine umfassende Werkmonografie fehlte bislang.

Plischke entschied selbst über den Verbleib seines Nachlasses. Sein gesamtes architektonisches Erbe - Archivalien, Pläne, Fotos und die Publikationen seiner Werke16 - übergab er dem Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, also jener Institution, an der er gelernt und gelehrt hatte. Auch sein Werk als Innenarchitekt und Möbeldesigner wollte Plischke überliefert wissen, hatte er doch 1989 über die Einrichtungen der zwanziger und dreißiger Jahre resigniert festgestellt: "In Wien ist nichts mehr aus dieser Periode erhalten."17 Er trat daher um 1990 über Vermittlung seines Schülers Alessandro Alvera an Dr. Peter Parenzan, den wissenschaftlichen Leiter der Museen des Mobiliendepots, mit der Bitte heran, seine 1928/29 für Lucie Rie gestaltete Wohnung (WV 30) als Teilrekonstruktion in das neue Museumskonzept des gerade in Generalsanierung befindlichen Kaiserlichen Hofmobiliendepots einzubeziehen. Plischke hinterließ dem Museum aus diesem Grund die Originalfotos und einen Satz Pläne der Wohnung. Unmittelbar nach dem Tod von Lucie Rie im Frühsommer 1995 konnte die gesamte Einrichtung aus ihrem Nachlass in London erworben werden. So ist aus einer Teilrekonstruktion die Rettung des Originals geworden.

Nachdem die Restaurierung der Wohnung von Lucie Rie im Herbst 1999 abgeschlossen war, entschlossen sich die beiden den Plischke- Nachlass betreuenden Institutionen - die Akademie der bildenden Künste und das Kaiserliche Hofmobiliendepot -, gemeinsam bis zum 100. Geburtstag von Ernst Plischke im Jahr 2003 eine umfassende Werkmonografie zu erarbeiten. Ziel dieser Forschungskooperation war es, Plischkes gesamtes Œuvre - seine Bauten, städtebaulichen Projekte, Möbel und Innenräume sowie die Gartengestaltungen von Anna Plischke - in einem Werkverzeichnis zu erfassen und im österreichischen sowie im internationalen Kontext darzustellen. Dieser umfassende und interdisziplinäre Blick auf das Werk des Architekten brachte neue Aspekte in den Vordergrund. Hervorzuheben sind Plischkes persönlicher Baugedanke innerhalb der internationalen Moderne, seine Stellung innerhalb der Emigrationsarchitektur sowie die oft überraschende Farbigkeit und differenzierte Materialität seiner Raumschöpfungen.


DANK

Die Grundlagen dieser Werkmonografie - das Werkverzeichnis, die Biografie und die Bibliografie - sind im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung unter der gemeinsamen Projektleitung der Autoren erarbeitet worden. Wir danken dem FWF für die finanzielle Unterstützung unserer Forschungsarbeit und unserer Projekt-Mitarbeiterin, Mag. Eva-Maria Orosz, für ihr großes Engagement.

"Forschungsstätte" des Projekts war das Plischke-Archiv im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste. Der Kuratorin, Dr. Monika Knofler, sowie den Mitarbeitern Ilona Bruckner, Hans Czuchajda, Mag. Verena Flamm, Manfred Krenn, Jasmin Lichtscheidl, Mag. Hilde Seidl und Laura Semrau danken wir für ihre Unterstützung. Unser Dank gilt weiters Univ. Prof. Dr. Otto Antonia Graf und Univ. Prof. Dr. Almut Krapf, Direktor Hofrat Dr. Robert Wagner (Bibliothek der Akademie) und seinen Mitarbeiterinnen sowie Ferdinand Gutschi (Archiv der Akademie). An der Akademie der bildenden Künste danken wir darüber hinaus: Rektor Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen, Vize-Rektor Univ. Prof. Mag. Michael Herbst, Altrektor Univ. Prof. Dr. Carl Pruscha, Mag. Jessica Beer, Univ. Prof. Mag. Helmut Heistinger, Univ. Prof. Dipl. Ing. Rüdiger Lainer, Prof. Mag. Mag. Rudolf Vakaj sowie Brigitte Ecker (Otto-Wagner-Archiv). Ferner danken wir Sylvia Eisenburger-Kunz, Generalsekretärin der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste.

Dem wissenschaftlichen Leiter der Museen des Mobiliendepots, Ministerialrat Dr. Peter Parenzan, und dem Leiter der Bundesmobilienverwaltung, Regierungsrat Carl Wieshofer, sowie allen Mitarbeitern danken wir für ihre Hilfe.

Unser besonderer Dank gilt der Familie Ernst Plischkes: Nora und Prof. Paul Rataitz in Wien, Anna Lang in Sydney und Brian Lang in Wellington.

Ohne die Hinweise und die Hilfe zahlreicher weiterer Personen wäre unsere Arbeit nicht möglich gewesen. Allen voran danken wir Linda Tyler M.A., Curator of Pictoral Collection, Hocken Library, University of Otago, Dunedin, für ihre zahlreichen Hinweise und ihre Betreuung während unserer Recherche-Reise im Februar 2002.

In Neuseeland danken wir: Ken Davis, Wellington, Architekt Chris Cochran, Wellington, Janey Christopherson, Wellington, Honorary Consul General Peter J. Diessl, Wellington, Architekt Bob Fantl, Wellington, Michael Fitzgerald, Curator Te Papa Museum of New Zealand, Wellington, Julia Gatley, PhD Candidate, University of Melburne, Andrew Leach BA, Lecturer in Design, CIT, Architekt Alistair Luke, Wellington, Alexander Neumann, Tony van Raat, Head of School of Architecture, UNITEC, Architekt Bill Toomath, Wellington, sowie Tim Corballis, Dianne Macaskill und Heather Mathie von der Alexander Turnbull Library, National Library of New Zealand - Te Puna Matauranga o Aotearoa, Wellington.

In den USA danken wir: Dr. Deborah Wythe, Archivist Manager of Special Library Collections, Brooklyn Museum, New York, Janet Parks, Curator of Drawings, Avery Architectural and Fine Arts Library, Columbia University, New York, sowie Michael Leiniger und Margaret de Popolo, Rotch Library, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts.

In Großbritannien danken wir: Jonathan Marsden, Deputy Surveyor of The Queen's Works of Art, The Royal Collection, London, Anita Besson, Galerie Besson, London, und dem Austrian Cultural Forum in London für die Gastfreundschaft während der Recherchen.

In Österreich danken wir: Architekt Luigi Blau, Wien, a.o. Univ. Prof. Dr. Matthias Boeckl, Universität für angewandte Kunst, Wien, Basil F. Bolt, Generalkonsul von Neuseeland, Wien, Architekt Hermann Czech, Wien, Architekt Franco Fonatti, Wien, Harald Frantes, Wien, Dr. Rainald Franz, MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, Architekt Reinhold Gabriel, Klosterneuburg, Tanja Gasser, Wien, Dr. Elisabeth Goldarbeiter-Liskar, Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, Dr. Andreas Lehne, Bundesdenkmalamt, Wien, Architekt Mathias Mulitzer, Wien, Dr. Erika Patka und ihren Mitarbeiterinnen im Archiv der Universität für angewandte Kunst, Wien, Mag. Monika Platzer, Architektur Zentrum Wien, Dr. Stefan Plischke, St. Anton i. T., Brigadier Gerald Schimmel, Tulln, Eva Szanto, Wien, Architekt Univ. Prof. Johannes Spalt, Wien, Direktor Mag. arch. Dietmar M. Steiner, Architektur Zentrum Wien, Dr. Ursula Storch, Historisches Museum der Stadt Wien, Dr. Christian Witt-Dörring, MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, Architekt Iwan Herbert Zelenka, Wien, den Mitarbeiterinnen des Historischen Museums der Stadt Wien, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Universitätsbibliothek Wien, der Bibliotheken der Universität für angewandte Kunst, des MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, und der technischen Universität sowie den Baubehörden und der Stadt Wien für die freundliche Unterstützung in allen Angelegenheiten.

Für Auskünfte und Besichtigungsmöglichkeiten danken wir den Bauherren und Besitzern von Plischkes Bauten und Einrichtungen.

In Österreich: Mag. Inge Egger, Wiener Neustadt, Bernhard Egger, Wien, Anna Frey, Graz, Dr. Arno Figl, Linz, Elli Gamerith, Eggenburg, Dipl. Ing. Werner Gamerith, Waldhausen, Prof. Wolfgang Gamerith, Oberschützen, Familie Hack, Wien, Edelgunde Irrl, Tulln, Amtdirektor Wolfgang Keusch, Amstetten, Dr. Elisabeth Koller-Glück, Wien, Susanne Kraus, Wien, Familie Mantler, Rosenburg, Desmond O'Brian, Tulln, Dr. Monika Rosenauer, Wien, RA Mag. Nikolaus Rosenauer, Wien, Lore und Ulrike Scherer, Wien, Rudolf Schönauer, Wien, Dr. Helmut und Dimitra Schönegger, Wien, Inge Steiner, Wien, sowie den Bauverantwortlichen des Arbeitsamtes in Gmünd, des ehemaligen Arbeitsamtes in Wien-Liesing und der Schule Pabstgasse.

In Neuseeland: John Beaglehole, Wellington (Haus Henry Lang), Reverend David Carmichael, Christchurch (St. Martin), Clive und Miranda Cullen, Hawera (Haus Dr. Buist), Ian Cross, Raumati (Haus Giles), Frank, Katy und Lyn Corner, Wellington (Corner Flat), Kim-Mares Edlin, Waikanae (Haus Cockayne), Madeleine Fokerd, Wellington (Haus Winn), Barbara Henderson, Alexandra (Haus Henderson), Claude Kahn, Wellington (Haus Kahn), Barbara Lewis, Wellington (Haus Hardwick-Smith), Eve Matthews, Waipukurau (Haus Wall), Joyce und Athol McCredie, Wellington (Haus McCredie), Cathy, Mick und Molly Nesbitt, Waipukurau (Haus Nesbitt), Gay Sacker, Wellington (Haus Plischke), Father Thomas Sherry, Taihape (St. Mary), Ian Small, Wellington (Haus Vance), Helen Sutch, Wellington (Haus Sutch), Leo Voorhoeven, Christchurch (Haus Frankl), sowie den neuen Besitzern der Häuser Todd in Wellington und Frank Lang in Sydney, Australien.

Ernst Plischkes Bauten und Möbel haben Dr. Fritz Simak und Tina King in Österreich sowie Paul McCredie in Neuseeland für uns ins Bild gebracht. Ihnen danken wir ebenso wie Karl Pani, der die Repros im Plischke-Archiv angefertigt hat, und Edgar Knaack, der die Farbrekonstruktion grafisch umgesetzt hat. Dem Team des Prestel Verlags, Gabriele Ebbecke (Projektleitung), Monika Wiedenmann (Lektorat) und Matthias Hauer (Gestaltung und Herstellung), danken wir herzlich für die gute Zusammenarbeit.

Für die finanzielle Unterstützung bei der Drucklegung dieses Buches danken wir der Bundesmobilienverwaltung, Wien, der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste, Wien, der Wiener Städtischen Versicherung, der Wissenschafts- und Forschungsförderung der Stadt Wien sowie einem Sponsor, der ungenannt bleiben möchte.


Eva B. Ottillinger, August Sarnitz