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Vorwort Zehn Jahre nach Veröffentlichung des internationalen Consensus-Papiers zur Diagnose und Therapie des Asthma bronchiale hat sich die Asthma-Morbidität und -Mortalität in der Bundesrepublik nicht nennenswert verringert. An diesem ernüchternden Sachverhalt konnte auch der gewaltige Erkenntniszuwachs in den Bereichen der Epidemiologie, Ätiologie und Immunologie der Erkrankung und auch die zahlreichen innovativen Antiasthmatika und Darreichungsformen nichts ändern. Fragt man nach den Ursachen so liegt die Antwort nahe. Das neue Therapiekonzept sieht eine geführte Selbstbehandlung durch den Patienten vor. Es lässt sich nur dann umsetzen, wenn die Patienten geschult sind und eine Selbstkontrolle ihrer Lungenfunktion praktizieren. Der betreuende Arzt muss seinen Patienten einen Spielraum für die eigenverantwortliche und bedarfsorientierte Therapieanpassung einräumen. Die Realität zeigt indessen ein anderes Bild: Nur eine Minderheit der Asthmatiker hat eine Schulung besucht, eine Peak-Flow-Kontrolle wird gar nicht oder nur sehr lückenhaft praktiziert, weil der Patient keine Konsequenzen für eine flexible Anpassung der Medikation daraus ableiten kann. Soll diese Situation dauerhaft verbessert werden, müssen aber nicht nur die Schulungsaktivitäten ganz erheblich ausgeweitet werden. Angesichts der komplexen Probleme, die sich bei der Behandlung einer chronischen Erkrankung ergeben, ist auch der geschulte Patient auf kompetente Gesprächspartner, eine engmaschige Therapiebegleitung und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Heilberufe angewiesen. Die Antwort der Pharmazie auf die Bedürfnisse des chronisch-kranken Patienten ist die Pharmazeutische Betreuung. Untersuchungen wie die Hamburger Asthma-Studie haben eindrucksvoll gezeigt, dass hierdurch die Compliance, die Asthmakontrolle und auch die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessert werden kann. Notwendig ist es jetzt, diese im Rahmen zeitlich und räumlich befristeter Pilotprojekte gewonnenen Erkenntnisse auf breiter Front in die berufliche Praxis zu integrieren. Das vorliegende Buch richtet sich an alle interessierten Kollegen und Apothekenmitarbeiter. Es versteht sich als Nachschlagewerk zu wesentlichen Aspekten der Klinik und Therapie des Asthma bronchiale sowie zu Fragen der Asthma-Schulung, des Asthma-Sports und der Physiotherapie. Es bietet darüber hinaus einen Leitfaden und praktische Hilfsmittel für die Planung und Durchführung Pharmazeutischer Betreuung.
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