|
© ABC Advanced Book Catalog
Einleitung
1. Die Konzeption des Schülerbuches
Die Themen Kursbuch Religion Oberstufe versteht sich als ein "Grundbuch" für die Kursstufe. Das Schülerbuch konzentriert sich auf die grundlegenden Themen der Kursstufe, nämlich Wirklichkeit, Kirche, Gerechtigkeit, Gott, Jesus Christus, Mensch und bietet dafür erprobte Materialien für einen überschaubaren, konzentrierten und nachhaltigen Kursunterricht.
Bewusst wurden die Themen der Qualifizierungsstufe außer acht gelassen. Es wird davon ausgegangen, dass mit der Kursstufe ein neuer Unterricht beginnt. Die Einheit "Bibel" ist als Wiederholungseinheit konzipiert und bietet die Möglichkeit je nach Unterrichtssituation wiederholend und verstärkend biblisches Grundwissen zu vermitteln. Die Einheit "Grundwissen Christentum" ist als Zusammenfassung geplant und eignet sich am besten als Abschlussthema der Kursstufe.
Bewusst wurde auf Übersichtlichkeit und Kürze geachtet. Alle Kapitel bestehen aus 32 Seiten. Ein Hauptproblem des Oberstufenunterrichts besteht u.E. nicht darin, dass zu wenig Materialien zur Verfügung stehen, sondern dass man sich schwer tut, in einer bestimmten Zeit mit einem bestimmten Thema fertig zu werden. Aus diesem Grund werden knappe Einheiten vorgelegt, die jedoch den Vorzug haben, die wichtigsten Ziele erreichen zu lassen. Dies sollen die vorgeschlagenen Kursverläufe belegen.
Layout Das ganze Buch ist auf der Oberfläche sehr ruhig gehalten. Es will eine bedachte Arbeitsatmosphäre anregen.
Bei der Bildkonzeption verfährt das Buch sehr zurückhaltend. Bewusst werden nur wenige (pro Kapitel drei Bilder), dafür aber bedeutsame Kunstwerke der christlichen Ikonografie angeboten. Sie lesen zu können (vgl. Methodenseite "Bilder betrachten", S. 64) gehört zu den Grundkompetenzen eines gebildeten Zeitgenossen. Zusammen genommen bilden diese Bilder gleichsam eine "Bilderdogmatik" des christlichen Glaubens. Wer sie am Ende der Kursstufe explizieren kann, hat viel gelernt.
In die einzelnen Einheiten sind grün unterlegte Methodenseiten eingearbeitet, die Grundmethoden eines eigenständigen Lernens vermitteln. Der Lehrerkommentar schlägt vor, die Kursstufe mit einem Methodentraining zu beginnen und so methodische Kompetenz gezielt aufzubauen. Dabei geht es einmal um die Fähigkeit, eigenständig ein Thema erschließen und darstellen zu können ("Recherchieren", S. 136, "Visualisieren", S. 61, "Präsentieren", S. 98), dann aber auch darum, Texte interpretieren (S. 49),. Miteinander sprechen (S. 15) und Bilderbetrachten (S. 164) zu können. Im Religionsunterricht besonders wichtig ist die Fähigkeit, ethische Urteile bilden zu können (S. 86) und biblische Texte selbständig erarbeiten zu können (S. 111).
Der Aufbau der Kapitel Die einzelnen Kapitel des Schülerbuches haben stets den gleichen Aufbau:
1) | Sie gehen aus von zwei Bildern, die in einer gewissen Spannung zueinander stehen. Sie erlauben vorhandenes Wissen zu dem Thema abzurufen, aber auch den Ertrag gemeinsames Lernens darzustellen. Die Schlussseiten enthalten jeweils Möglichkeiten das Gelernte noch einmal in den Blick zu nehmen und so zu bündeln. |
| 2) | Die Kapitel bieten eingangs elementare Fragen, die ein Theologisieren mit Jugendlichen eröffnen, einen Zugang zu den theologischen Grundthemen des Kapitels eröffnen und am Ende eines Kurses noch einmal die Chance geben Neugelerntes festzustellen. Diese Fragen sind selbstverständlich ergänzbar. Eine Schülerin oder ein Schüler kann zum "Fragenwächter" ernannt werden, der im Kursverlauf darauf achtet, dass die wichtigen Fragen tatsächlich auch bearbeitet werden. |
| 3) | Jedes Kapitel bietet einen intensiven biblisch-theologischen Zugang zu den einzelnen Themen und macht so deutlich, dass evangelische Theologie immer eine biblisch orientierte und begründete Theologie sein will. |
| 4) | Ganz selbstverständlich ist jedes Mal der dialogische Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie zu Wissenschaft und Philosophie. |
| 5) | In jedem Kapitel sind Bezüge zu anderen Weltreligionen eingearbeitet, sodass sich Türen zum interreligiösen Dialog öffnen können. Diese Teilthemen sind mit der Leitfarbe Blau hervorgehoben. |
| 6) | In ganz besonderer Weise kennzeichnend ist der Einbezug katholischer Positionen im Sinne "konfessioneller Fenster". In jedem Kapitel sind wesentliche Aspekte katholischen Glaubens eingearbeitet und mit der Leitfarbe Gelb gekennzeichnet, die bei aller Gemeinsamkeit auf bedeutsame Differenzen hinweisen und evangelische Theologie als eine bestimmte Möglichkeit christlichen Glaubens erkennbar machen. Zusammen lesen sich die einzelnen "Fenster" wie ein kleine katholische Dogmatik. |
| 7) | Die Kapitel bieten im wesentlichen zwei Textsorten: Quellentexte und zusammenfassende Autorentexte. Im Hintergrund steht das Interesse an einem gemeinsamen, entdeckenden Lernen, aber auch an zusammenfassenden Bündelungen. So soll der Lernertrag gesichert werden. |
|
Vernetzung und Zusatzmaterialien Wer nach Vernetzung fragt und zusätzliche Materialien sucht, kann problemlos in den anderen Kapiteln Elemente zur Ergänzung und Vertiefung finden. Das Buch ist vielfach vernetzt. Der Vorzug eines solchen Buches besteht ja gerade darin, dass alle wichtigen Themen des Oberstufenunterrichts bereit liegen und jederzeit Inhalte aus anderen, aber letztlich doch auch verwandten Themen einbezogen werden können. Denkbar ist im Rahmen der Kursstufe einen erheblichen Anteil des ganzen Buches zu bearbeiten und so die Exemplarität der Grundthemen der Kursthemen für den christlichen Glauben wahrzunehmen. Ferner finden sich entsprechende Hinweise auf Zusatzmaterialien im Lehrerkommentar; zu jedem Kapitel gibt es eine Vielzahl von zusätzlichen Materialien, die es ermöglichen, an einzelnen Stellen den Unterrichtsgang zu vertiefen.
Anhang Das Buch schließt mit einer Zusammenstellung von Vorschlägen für Referate, Präsentationen, Hausarbeiten und Projekte. Dabei wird ein Unterricht vorausgesetzt, in dem Schülerinnen und Schüler selbständig Beiträge erarbeiten und einbringen. Hier können sich Schülerinnen und Schüler selbst Anregungen holen und daraus eigene Projekte entwickeln. Das Personen- und Sachregister will die eigenständige Arbeit mit dem Buch ermöglichen und wissenschaftspropädeutisches Arbeiten eröffnen.
2. Die Konzeption des Lehrerhandbuches
1. | Das Lehrerhandbuch bietet zu jedem Kapitel einleitend eine theologisch-didaktische Reflexion des Themas. Hier werden die theologischen und didaktischen Entscheidungen des Schulbuchkapitels expliziert und begründet sowie die Bezüge zur Schülerwelt aufgezeigt. |
| 2. | Bei jedem Kapitel wird anschließend der Aufbau und die Gliederung des Schülerbuches erläutert. Hier ist "der rote Faden" des jeweiligen Themas erkennbar. |
| 3. | Beim jedem Thema wird dann ein exemplarischer Kursverlauf einbezogen, der belegen will, dass mit Hilfe des Buches und unter Einbezug seiner Vielfalt ein überschaubarer Kurs gestaltet werden kann, der die Schülerinteressen und die Vorgaben der Bildungspläne berücksichtigt. |
| 4. | Die einzelnen Seiten (oder Doppelseiten) des Schülerbuches werden dann in ihrer Abfolge einzeln kommentiert. Dabei gibt die vorangestellte Nummer die Seitenzahl des Schülerbuches an, sodass ein rasches Auffinden und Zuordnen ermöglicht wird. (5) Jeder Teilkommentar zu einer einzelnen Seite (oder Doppelseite) setzt mit einem Blick auf den Zusammenhang ein. Damit soll jedes Mal verständlich gemacht werden, warum der Inhalt ausgewählt wurde, warum er gerade hier zu stehen kommt, dann aber auch welche Inhalte aus anderen Kapiteln vergleichend, vertiefend oder kontrastierend herangezogen werden können. Hier wird deutlich, dass das Schülerbuch vielfach vernetzt ist. |
| 6. | Es folgt dann jeweils eine Hintergrundinformation zum Text/zum Bild. Die Texte und Bilderwerden jedes Mal sorgfältig erschlossen. Die Literaturangaben eröffnen die Möglichkeit der Vertiefung. |
| 7. | Die Unterrichtsideen sind als Vorschläge zu verstehen, wie in intensiver Bearbeitung der Seite ein nachhaltiger Lernerfolg wahrscheinlich gemacht werden kann. Immer werden Zusatzmaterialien angeboten, darunter visualisierende Tafelbilder, organisierende Lernhilfen (advanced Organizer), unterstützende Bilder und ergänzende Texte. |
|
Hartmut Rupp und Andreas Reinert
|
|