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Vorwort Auf allen Gebieten gibt es große Pioniergestalten, einen Mozart und Bach unter den Komponisten, einen Augustinus und Thomas von Aquin unter den Gottesgelehrten. Bis heute hat die Kirche dreißig Kirchenlehrer und drei Kirchenlehrerinnen ernannt, leuchtende Persönlichkeiten, die in ihrer Zeit Epochales geleistet haben und durch ihre Werke zu Glaubenszeugen und Lehrern der Kirche geworden sind. Die kleine Theresia von Lisieux ist zu einer Kirchenlehrerin geworden, weil es ihr gelungen ist, eine Spiritualität zu entwickeln, die auch einfache Christen verstehen. Gelehrsamkeit allein genügt nicht, es braucht auch das Sprachvermögen, die Geheimnisse unseres Glaubens in unsere Sprache zu übersetzen. Die Kirchenlehrer sind eine Elite der Kirche, Sprachrohre des Heiligen Geistes. Athanasius der Große, der unentwegte Kämpfer für den wahren Gauben; Ambrosius, der Bischof von Mailand mit staatsmännischem Weitblick; Chrysostomus, das Predigtgenie; Augustinus, der Wortgewaltige; Leo der Große, der Besieger Attilas; Anselm von Canterbury, der subtile Philosoph; Bernhard von Clairvaux, der Lehrer des Abendlandes; Antonius von Padua, dem sogar die Fische zuhörten; Thomas von Aquin, der bedeutendste Philosoph und Theologe, Doctor communis, der gemeinsame Lehrer genannt; Albert der Große, der Universalgelehrte; Teresa von Avila, die geniale Lehrerin der Mystik; Petrus Canisius, der Verfasser des Katechismus; Franz von Sales, einer der meistgelesenen geistlichen Schriftsteller. Die unsterblichen Werke der Kirchenlehrer müssen neu entdeckt werden; dann werden sie Licht und Salz auch für unsere Zeit. Zur Einleitung Eine Reihe von Büchern über Heilige, gruppiert unter verschiedenen Aspekten (z.B. eucharistische Heilige, trinitarische Heilige, marianische Heilige usw.) verfasste ich, um dabei zu zeigen, wie bestimmte Heilige sehr vielsagende authentische Zeugen und Vorbilder für viele, heute vielfach bestrittene oder bezweifelte Glaubenswahrheiten sind. Ein Buch solcher Art hatte ich vor fünfundzwanzig Jahren (1977) in einem Dogmatikseminar an der Theologischen Fakultät der Salzburger Universität über die Kirchenlehrer geplant, war aber bisher nicht zur Ausführung gekommen. Als aber Papst Johannes Paul II. am 19. Oktober 1997 die heilige Theresia von Lisieux ( 30. September 1897) anlässlich ihres 100. Todestages mit seinem Apostolischen Schreiben "Divini amoris scientia" zur Würde einer Kirchenlehrerin erhob, reizte es mich, der nun auf dreiunddreißig angewachsenen Zahl der Kirchenlehrer, ihrem Leben, ihren Werken und ihrer Bedeutung wieder nachzuspüren. Ein boshaftes Wortspiel, das mir dabei ein Kollege vorhielt, sei einleitend noch erwähnt: Es gibt heute unter den Religionslehrern und Predigern viele "Kirchenleerer", aber zu wenige Nachahmer der Kirchenlehrer in ihrer Glaubenstreue und Glaubenstiefe. Wenn dieses mein letztes Buch eine bescheidene Anregung dazu bietet, freue ich mich darüber. Zum Inhalt seien folgende Bemerkungen angeführt: Die Kirchenlehrer werden in chronologischer Reihenfolge (gemäß ihrem Todesjahr) vorgestellt und zwar mit einer Kurzbiographie und einer "Kostprobe", einem charakteristischen, beispielhaften Abschnitt aus ihrem Werk. Anschließend wird noch das Kirchengebet aus der Messfeier des betreffenden Heiligen gebracht, weil darin zum Ausdruck kommt, was die Kirche speziell von den einzelnen Heiligen erwartet. Die genannte "Kostprobe" sind zumeist ein oder zwei Texte aus dem Lektionar zum Stundengebet (Die Feier der Lesehore, 2. Lesung). Am Schluss folgt noch eine Liste der verwendeten Literatur. Salzburg, 13. Juli 2002 - Drei Monate vor seinem Tod Ferdinand Holböck ( 13. Oktober 2002) Paulus, den Gott zum Völkerapostel, zum Lehrer der Kirchenlehrer und der ganzen Kirche bestellt hat. Vorwort des Verlegers "Die 33 Kirchenlehrer" ist das letzte Buch von Ferdinand Holböck. Seine Korrekturbogen bekamen wir wenige Tage vor seinem Tod am 13. Oktober 2002. Wir sind dankbar, dass wir sein Hausverlag sein durften. Angesichts einer so reichen Ernte und weil es sich um sein letztes Oeuvre handelt, ist es angebracht, dass wir ihm, dem führenden Hagiographen im deutschen Sprachraum, am Schluss des Buches einen ausführlichen Nachruf widmen und ihm damit ein kleines Denkmal im letzten seiner Bücher setzen. Ich finde es tröstlich, dass bei unseren Kirchenlehrern auch der Humor nicht zu kurz kommt. Sehr originell ist die Bemerkung des hl. Franz von Sales: "Ein trauriger Heiliger ist ein trauriger Heiliger." Das deckt sich mit der Kritik von Friedrich Nietzsche: "Die Christen müssten mir erlöster aussehen." Das erste Bild in diesem Buch zeigt den Völkerapostel Paulus, den man als Lehrer der Kirchenlehrer bezeichnen könnte. Das letzte Bild zeigt den hl. Augustinus, den vermutlich größten, meist zitierten und produktivsten Kirchenlehrer, der, wie es im lateinischen Schlusssatz unter dem Bild vermerkt ist, 1'300 Bücher, Traktate und Briefe verfasst hat. Der Verleger Arnold Guillet |
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