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Ganzheitliches oder vernetztes Denken ist heute zu einem Schlagwort geworden. Kaum eine politische Meinungsäusserung, kaum ein Interview in der Wirtschaftspresse, in denen nicht dieses Denken heraufbeschworen wird. Auch in den Unternehmen gehört es heute zum guten Ton, einen ganzheitlichen Ansatz bei der Strategiefindung oder der Reorganisation zu fordern. So löblich diese Absichtserklärungen auch sind, die entsprechende Praxis sieht noch wenig verheissungsvoll aus, unsere unternehmerischen und gesellschaftlichen Problemlösungen würden sonst eine höhere Qualität aufweisen. Es besteht also Handlungsbedarf. Wer heute vernetzt denken möchte, ist nicht mehr nur aufseine Intuition angewiesen. In den letzten Jahren sind dazu verschiedene Ansätze und Problemlösungsmethoden entwickelt und in der Praxis erfolgreich angewandt worden. Unter dem Titel "Verneiztes Denken im Management" haben die Autoren 1987 eine solche Problemlösungsmethodik vorgestellt (gomez/ probst, 1987). Diese Methodik wurde von breiten Kreisen sehr positiv aufgenommen, und seither sind eine Vielzahl von Praxisprojekten mit ihrer Hilfe durchgeführt worden. Die Methodik wurde auch einer grossen Zahl von Führungskräften und Studenten vermittelt und mit ihnen an konkreten Problemstellungen erprobt. Diese vielfältigen Aktivitäten der letzten neun Jahre haben zu Verbesserungen und Vereinfachungen der Methodik geführt. Viel bedeutender ist aber ihre Erweiterung in den Aktions- und Verhaltensbereich. Die Devise heisst nicht mehr nur: "Vernetzt denken", sondern "Vernetzt denken - Unternehmerisch handeln - Persönlich überzeugen". Es reicht nicht aus, passende Gedankenmodelle zu komplexen Problemsituationen zu entwickeln (vernetzt denken). Vielmehr muss darauf aufbauend in der Praxis etwas bewegt werden (unternehmerisch handeln). Und dies ist nur möglich, wenn die Problemlösenden ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitreissen können (persönlich überzeugen). Dies hat viel früher bereits der grosse Schweizer Pädagoge pestalozzi (1944) erkannt, als er davon sprach, dass nur jemand mit Kopf, Hand und Herz etwas bewegen könne. Wenn in diesem Buch alle drei Aspekte eines ganzheitlichen Problemlösens vorgestellt werden, so soll dies in zweifacher Hinsicht konsequent erfolgen. Zum einen wird die Dreiteilung über sämtliche Kapitel durchgezogen und werden die heute geläufigen Problemlösungsansätze auf diesen Gebieten integriert. Zum anderen wird vernetztes Denken, unternehmerisches Handeln und persönliches Überzeugen anhand einer Vielzahl von Unternehmensbeispielen illustriert, um zu dokumentieren, dass es sich hier nicht um blosse theoretische Konstrukte handelt. Der Stil des Buches wurde zudem bewusst so gehalten, dass das Gedankengut einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wird und nicht bloss Spezialisten anspricht. Dieses Buch ist das Resultat einer intensiven Zusammenarbeit mit Kollegen, Führungskräften und Studenten. Ohne ihr Engagement und ihr kritisches Urteil wäre unsere Methodik leblos und praxisfern geblieben. Deshalb gilt ihnen allen unser herzlicher Dank. Besonders danken möchten wir Hans Ulrich, der den St. Galler Systemansatz begründet und uns in allen Phasen der Entwickjung der Methodik mit der ihm eigenen Kreativität und konstruktiven Kritik unterstützt hat. Weiterer Dank gebührt Jürg Honegger, Sabine Köhler, Clemens Rühling, Kai Romhardt und Manfred Stüttgen, die durch ihre Kommentare und ihre administrative Betreuung viel zum Gelingen des Buches beigetragen haben, sowie den Schweizerischen Kursen für Unternehmungsführung, die es uns alljährlich ermöglichen, die Methodik mit fast 100 oberen Führungskräften praktisch anzuwenden. Unser Verleger Men Haupt hat das Projekt in dankenswerter Weise stets voll Enthusiasmus begleitet. Herzlich danken wir schliesslich unseren Familien, die unsere Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes ganzheitlich unterstützt haben. Nach der guten Aufnahme, die die erste Auflage in kurzer Zeit gefunden hat, legen wir hier eine überarbeitete Fassung vor. Die Schritte zur Lösungsgestaltung und -umsetzung wurden gestrafft und mit weiteren Beispielen angereichert. Der Epilog fasst neu die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet des Wissensmanagements zusammen. Wir hoffen, dadurch die praktische Umsetzbarkeit der Problemlösungsmethodik nochmals erleichtert zu haben. St. Gallen/Genf, im Herbst 1996 Peter Gomez und Gilben Probst
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