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Vorwort der Herausgeber Wie alle Wissenschaften so hat auch die Psychologie ihre Meilensteine aufzuweisen: hervorragende Arbeiten, die auf den Verlauf und die Entwicklung des Fachs - oder wenigstens eines Teilgebietes - nachhaltige Wirkung ausgeübt haben. Häufig hat sich die Bedeutung dieser Werke sehr schnell herausgestellt, so daß sie die Fachwelt unmittelbar und intensiv zur Auseinandersetzung anregten. Aber Bücher haben bekanntlich ihre Geschichte. Manchmal war der Titel irreführend, manchmal war der Text wenig lesefreundlich, und manchmal war der Autor "seiner Zeit voraus", so daß die Bedeutung des Werkes erst sehr spät erkannt wurde. Viele dieser Bücher sind oft nachgedruckt worden und in fast jeder größeren Bibliothek zu finden. Aber es gibt auch schwerer zugängliche "Klassiker", d.h. also ältere und fremdsprachige Texte oder auch Bücher, die in ihrer Zeit sehr wichtig waren, aber heute praktisch unbekannt sind, wie zum Beispiel Hugo Münsterbergs Psychotechnik. Diese "Klassiker" sollen dem Leser nahegebracht werden. Es mag Wissenschaften geben, in denen sich die Fachvertreter schnell darauf einigen können, was die "klassischen" Texte des Fachs sind. In der Psychologie ist dies jedenfalls nicht so. Dies liegt an der vergleichsweise kurzen Geschichte des Fachs, an den verschiedenen Teilgebieten und auch an den Strömungen des Fachs. So erhebt auch die vorliegende Sammlung nicht den Anspruch auf eine quasi fachwissenschaftlich autorisierte Liste der Klassiker oder gar auf ein umfassendes Nachschlagewerk. Dies war auch nicht unser Ziel. Wir möchten vielmehr Studierende und Fachvertreter an wichtige Originalarbeiten der letzten 100 Jahre heranführen. Denn trotz einführender Darstellungen zur Geschichte der Psychologie fehlt nach wie vor die Möglichkeit, sich über wegweisende Arbeiten der Psychologie angemessen zu informieren: Wichtige historische Bücher sind unerreichbar, vergriffen oder aus sprachlichen bzw. stilistischen Gründen "unlesbar"; ein Teil der Sekundärliteratur ist oberflächlich. Dieses Buch gibt daher für die heutige Zeit eine Übersetzungs- und Lesehilfe für jene wichtigen Texte. Gern hätten wir weitere klassische Arbeiten aufgenommen, und sicher wäre es auch sinnvoll gewesen, die frühe Psychologie von der Antike bis zum Beginn der akademischen Psychologie noch stärker zu berücksichtigen. Doch fehlte hierfür der Raum.
Jeder Beitrag steht für sich selbst und enthält Literaturhinweise. So soll dem Leser in verständlicher Weise das jeweilige Buch dargebracht werden. Im Abschnitt "Inhalt" wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit auf die wiederholte Nennung des Erscheinungsjahres des jeweiligen Werkes verzichtet. Die Darstellung soll nicht die Lektüre ersetzen, sondern erleichtern, d.h. in die Denk- und Argumentationsweise des Autors einführen. Unser Wunsch ist daher, daß möglichst viele Leserinnen und Leser sich angeregt fühlen, den einen oder anderen "Klassiker" zur Hand zu nehmen und aus heutiger Sicht zu lesen. Unser Dank gilt an erster Stelle allen Autorinnen und Autoren. Wir verdanken ihnen viele hilfreiche Anregungen und gute Zusammenarbeit. Wir wissen, daß wir es ihnen durch knappe Raumvorgaben nicht leicht gemacht haben. Ferner danken wir Herrn Dr. Heinz Beyer und Herrn Dr. Ruprecht Poensgen, die dieses Buchprojekt engagiert förderten. Schließlich sind wir Frau Katrin Dörner und Herrn Frank Nöllenburg für sachkundige Hilfe bei der Erstellung des Typoskriptes dankbar.
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